…und ist es nicht gut, so ist es noch nicht das Ende.

Leider hatte die Geschichte mit dem Autoschlüssel von vorgestern noch ein Nachspiel, welches den heutigen Tag wesentlich bestimmte. Wir bekamen nämlich am Sonntagabend die Nachricht, dass wir in der Aufregung eine kleine Tasche mit Badutensilien im Hotel in Arequipa vergessen hatten.

Nun wäre das kein Problem, wenn nicht Teile der Reiseapotheke und mein Rasierer davon betroffen gewesen wären. Da wir einer Nachsendung an ein späteres Hotel auf der Reiseroute nicht vertraut haben und für heute mieses Wetter für den Colca-Canyon vorhergesagt war, entschieden wir uns, in das Luftlinie nur 75 km entfernte Arequipa zu fahren und die Tasche persönlich einzusammeln.

So hatten wir nun einen Fahrtag mehr im Programm, der aber mit einem Tänzchen auf dem Marktplatz in Yanque begann. Hier tanzen täglich um ca. 7 Uhr ein paar Kinder in Tracht für die Touristen die Busladungsweise zum Cruz del Condor weiterfahren. Für uns hatte das Ganze einen sehr faden Beigeschmack. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es wäre, wenn „meine Schülerinnen“ jeden Morgen um 7 eine Viertelstunde für Touris auf dem Walter-Benjamin-Platz tanzen müssten.

Tanzende Kinder in Yanque; auch Jungen müssen sich als Mädchen verkleiden um den Platz zu füllen.

Dann ging es auf die Reise: hin und zurück 340 km und jeweils etwas über 3,5 Stunden Fahrtzeit, die Anden können auch schon ganz schön gemein im Weg sein. Aber trotz der vielen Wolken und den leichten Regenschauern, bot die Panoramastraße noch ein paar schöne Blicke.

Gestern Abend habe ich Alpaka gegessen, ob die Tiere mich deshalb so anschauen?

In Arequipa hatten wir wieder tolles Wetter mit Sonnenschein und Wärme. Wir nutzten die Zeit für einen weiteren Stadtbummel und landeten erneut in traumhaft schönen Innenhöfen voller Kunst.

Vincent im Hinterhof

Auf der Rückfahrt wurde es dann abenteuerlich: merkten wir in der Stadt weit unten (2300 m) gar nichts vom schlechten Wetter, so erfuhren wir Richtung Passstraße (4900 m) ins Colca-Tal, was es bedeutet, wenn das Wetter durch die Höhe gemacht wird. Plötzlich fanden wir uns in einer frischen Schneelandschaft wieder.

Vor zwei Tagen an derselben Stelle hatten wir noch Blick auf die Vulkane und T-Shirt-Wetter, nun grasen die Vicunas im Schneegestöber.

Bei der Abfahrt nach Yanque (3400 m) waren wir dann schon wieder unter den Wolken und haben knapp 10 °C. Die Höhe bestimmt hier ganz und gar das Wetter, für uns auch nach bald 4 Wochen sehr ungewohnt.

Aus den Wolken hinunter ins Colca-Tal

Nun haben wir alles wieder beisammen, hatten trotz der Fahrerei einen guten Tag und das miese Wetter vor Ort ausgetrickst. Morgen soll das Wetter noch mal eher schlecht werden, aber da haben wir einen reinen Fahrttag nach Huaro. Bei dem Superwetter, das wir bisher hatten, sind wir dafür absolut dankbar und freuen uns auf die Wetterbesserung… Ende gut, alles gut!!!

Ein Gedanke zu „…und ist es nicht gut, so ist es noch nicht das Ende.

  1. Schnee! Ich will gar nicht dran denken. Rolf ich habe eine Bitte. Wenn du das nächste Mal Internet hast, kannst du bitte meine What app lesen. Das wäre sehr nett. Danke Dir.
    Weiterhin gute Fahrt
    Bärbel

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