Galapagos – ein Finale Furioso vor San Cristóbal

Nach einer unruhigen Nacht, da das Boot sehr stark schaukelte, ging es heute mit Yoga für mich los. Eine der Amerikanerin ist Yogalehrerin und animierte uns alle zu einer Yogastunde vor dem Frühstück. Nachdem wir uns gestern schon herausgezogen hatten, habe ich heute die deutsche Gruppe bei der Übung vertreten. Matthias hat im Hintergrund sicher einen rufschädigenden Film aufgenommen….

Der folgende Inselrundgang am Punta Pitt durch die Kolonie der Rotfußtölpel und der anderen ansässigen Vögel war nicht mehr so spektakulär wie die gestrigen Ausflüge, aber zumindest haben wir einige Brutpaare und Jungtiere sehen können. Da hier auf jeder Insel endemische Arten von Eidechsen leben, gab es auch hier wieder verschiedene Tiere zu sehen. Mir als Nicht-Biologen bleiben die genauen Unterschiede insbesondere bei der Informationsübermittlung im besten Spanischenglisch unseres Guides verborgen.

Blaufußtölpel mit flauschigem Jungtier
Rotfußtölpel mit Ei im Nest

Die anschließende, weitere Schnorcheltour haben wir beide ausgelassen, um einmal entspannt an Bord auszuspannen. Wir merken dann manchmal schon, dass wir bereits seit über 5 Wochen unterwegs sind und etwas Ruhe nicht schaden kann. Als ich erfuhr, dass wir einen Hai verpasst hatten, war ich noch etwas glücklicher an Bord geblieben zu sein – ich hätte davor dann wohl doch mehr Angst als Neugier gehabt.

Den Nachmittag verbrachten wir dann gemeinsam mit unserer wunderbaren Gruppe an einem echten Traumstrand nahe dem Cerro Brucho. Mit uns lagen noch diverse Seelöwen herum, ein paar Leguane trotteten entspannt im Sand entlang und die verrückten Tölpel waren im Sturzflug auf Nahrungssuche.

Seelöwen am Traumstrand mit Kicker Rock im Hintergrund
Was ein Spektakel: die wildestens Sturzflüge der so tollpatschig aussehenden Vögel!
Zumindest eine Eidechse sollte in diesem Blog erscheinen, so viele Exemplare haben wir hier gesehen.

Wir gingen im wohl saubersten Wasser unseres Lebens bei angenehmen Temperaturen etwas schwimmen – alle waren wir der Meinung, dies hier ist das Paradies.

Bis wir plötzlich von einem Ruf aus den Träumen gerissen wurden: Wale am Horizont! Und tatsächlich, sehr weit entfernt konnte ich zum ersten Mal in meinem Leben Wale live „beobachten“. Leider waren die Tiere so weit weg, dass wir kaum etwas mehr als das Spritzwasser und ein paar kleine Flächen sehen konnten. Aber immerhin habe ich mein erstes Walfoto schießen können:

Auf dem Bild kann man hinten, Mitte links am Horizont ganz klein die riesige Flosse eines Wales und den Kopf eines anderen Wales sehen.

Unser Guide informierte sofort den Kapitän des Schiffes und wir sollten schnellstmöglich zusammenpacken und zu den georderten Dingis gehen. Nun versuchte er mit uns auf Wal-Watching-Tour zu gehen. In aller Hast warfen wir unsere sieben Sachen zusammen und stiegen nach wenigen Minuten in die Beiboote, um zum Schiff zurückzukehren. Auf dem Weg dahin hielten plötzlich beide Boote an… wir hatten einen ganzen Schwarm großer Mantarochen unter uns. Wie eine Formation von Ufos glitten die Rochen unter uns hinweg. Matthias hat mehr als 7 Tiere gezählt. Was ein Nachmittag: zum ersten Mal einen Wal gesehen und dann – Minuten danach – diese Anmut der großen, schwebenden Fische.

Dann ging es an Bord und der Kapitän steuerte auf das mögliche Walgebiet zu. Alle hofften, dass die Tiere erneut auftauchen würden. Und tatsächlich zeigte sich ein Wal zumindest mit Ausblasen und Rückenbereich noch einmal… und zwar waren wir nun schon viel näher an den Tieren dran.

Und dann plötzlich sprang das Tier erneut aus dem Wasser… und ich musste gerade meine Chipkarte wechseln, da die andere voll war – Anfängerpech!

Doch dann …. ein weiterer Sprung und als einziger aus unserer gesamten Gruppe hatte ich das Glück, genau in die passende Richtung mein Objektiv gehalten zu haben … die wohl besten Tierfotos meines ganzen Lebens:

Der ausgewachsene Buckelwal (12 – 15 m) steigt aus dem Wasser.
Was ein großes Glück! Mehr geht nun wirklich nicht!
Leider fehlen hier noch die passenden Geräusche.

Nach diesem Sprung verabschiedeten sich die Wale in den Ozean. Aus der Analyse meiner gesamten Bilder kann ich folgern, dass es mindestens zwei ausgewachsen Tiere waren und zwei Jungtiere unterschiedlicher Größe.

Ein letzter Blick auf den Rücken eines der großen Wale und links eines der Kälber.

Dann ging es schnell unter die Dusche, um für den letzten Sonnenuntergang an Bord frisch zu sein. Leider hatte das Walspektakel den Terminplan etwas über den Haufen geworfen, so dass ich bei Sonnenuntergang noch unter Dusche war. So habe ich das wohl beste Sonnenuntergangsfoto dieser Reise verpasst. ABER Matthias war schon an Deck und hat mit seinem Tablet ausgeholfen.

Sonnenuntergang zwischen den Bergen von Kicker Rock

Was ein Finale unseres Besuchs der Galapagosinseln…… Ich bin tief beeindruckt von diesem Naturerlebnis und hoffe, dass dieses kleine, abgeschiedene Paradies im Pazifik noch lange so existieren kann. Wir sind dankbar für diese unvergesslichen Tage hier.

4 Gedanken zu „Galapagos – ein Finale Furioso vor San Cristóbal

    1. Der ganze Ausflug auf den Archipel hatte nur ein einziges Problem: viel zu viele Fotos… Selbst wenn man nur kurz sitzen oder rumliegen wollte, waren alle gleich wieder so beeindruckt, dass weitere Fotos geschossen wurden. Aber alles war dort so entspannt und so entrückt von dem Rest der Welt und wir haben mit der wunderbaren Reisegruppe oft einfach nur still dem Treiben der Tiere zugeschaut und gestaunt.

    1. Ja, eines dieser Bilder wird dann wohl nachher bei uns an der Wand hängen und ihr müsst euch immer wieder die Geschichte anhören 😉 … von unserem Treffen mit Moby Dick (auch wenn es nur ein Buckel- und kein weißer Pottwahl war).

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