Quito und Vulkane

Heute haben wir zum letzten Mal in diesem Urlaub eine Strecke als Selbstfahrer zurückgelegt. Der Weg von Cotacachi nach Quito war unser letzter mit dem Mietwagen und dieses Mal war uns das Wetter mehr als gnädig. Schon beim Frühstück konnten wir von unserer Hacienda aus zwei der drei umliegenden Vulkane klar erkennen. So hofften wir auf eine schöne Fahrt bis zur Hauptstadt Ecuadors und wurden nicht enttäuscht.

In Quito schnell den Wagen abgegeben (was hier eben so als schnell durchgeht), das nette Hostal bezogen und ab zum TelefériQo… Wir hofften so sehr noch einen freien Blick vom Cruz Loma auf die Stadt und die Vulkane zu haben. Die fast 20 minütige Seilbahnfahrt von 3050 m Höhe am Stadtrand auf knapp 4050 m Höhe des Berges unterhalb des „Hausvulkanes“ Pichincha (4800 m) war schon etwas besonderes, auch weil wir im T-Shirt einstiegen und mit Funktionsjacke ausstiegen.

Blick auf einen kleinen Teil der Neustadt Quitos und rechts einen Teil der 2005 gebauten Seilbahn zum Cruz Loma

Oben angekommen hatten wir dann einen einmaligen, unvergesslichen Blick auf Quito, die Vororte und viele, viele Vulkangipfel. Diesen Blick zumindest auf die Landschaft hatte schon Alexander von Humboldt vor knapp 220 Jahren. Und auch er war damals so sehr davon gefangen, wie wir wohl heute noch. Zu seinen Ehren ist auch der Wanderweg in die Stadt benannt worden, den er so ähnlich damals gewählt haben soll.

Kein Foto kann diesen Blick, diese Farben bei diesem besonderen Licht widergeben – es lohnt sich, das einmal selber zu erleben!

Für uns das ganz Besondere war aber, nachdem wir fast 10 Tage lang immer wegen tief hängender Wolken um die Vulkanspitzen gebracht wurden, konnten wir nun die Straße der Vulkane entlang blicken und viele noch kurz vor unserem Abflug sehen.

Die Luft war so klar, dass wir sogar den knapp 150 km entfernten Chimborazo wenn auch ohne Spitze doch noch sehen konnten.

Leider war auch der viel näher liegende, schneebedeckte zweihöchste Vulkan Ecuadors, der Cotopaxi vom Sockel aus gut zu sehen, aber die Sicht auf die letzten 200 m des Gipfels fehlte ebenfalls.

Dieses Panorama aus 5 Fotos zeigt euch sicher nichts, aber wir können darauf fast ganz Quito und vor allem 15 Vulkane sehen. Wir haben fotografiert wie die Irren….

Und dann bei der Runterfahrt in der Gondel….

Die Spitze des noch aktiven Vulkanes Cotopaxi – nun hatten wir doch noch das Glück auf unserer Seite. Und ich kann gut verstehen, dass Humboldt und Bonpland nach diesem Blick auf den damals rauchenden Vulkan beschlossen, diesen zu besteigen. Leider erreichten sie damals nicht ihr Ziel. Zu launisch ist die Natur hier.

Den späten Nachmittag verbummelten wir in der Altstadt Quitos. Morgen werden wir dann etwas gezielter die Highlights der Stadt abklappern.

Kirchen und schöne alte Fassaden zieren viele Straßenzüge im historischen Stadtkern, der allerdings auch deutliche Wunden durch vergangene Erdbeben zeigt.
Da das Fotografieren in dieser Kirche verboten war, habe ich verstohlen von dem Eingang aus ein Foto der Iglesia de San Francisco von innen aufgenommen. Wer wissen möchte, was man so mit dem frisch gewonnen Inka-Gold machen konnte, der mag sich eine fast gänzlich mit Blattgold ausgeschmückte Kirche anschauen. Fast alle Schnitzereien an Altären, Decken und Wänden glänzten golden.

4 Gedanken zu „Quito und Vulkane

  1. Hallo ihr beiden, immerwährende schöne Eindrücke und mich immer wieder spannend zu sehen wie ihr in den für mich unerschlossen wirkenden Gebieten zurechtkommt. Ich weiß ja, dass das nur meine Unwissenheit um diesen riesigen Kontinent wiederspiegelt und ich trotzdem bewundere wie ihr euch auch durch Unwägbarkeiten schlagt. Die Seilbein in Quito gleicht schon sehr unseren von der Firma VonRoll hergestellten. Könnte Wetten, dass das irgendwo steht. immer wieder bin ich von den enormen Höhen beeindruckt.
    Ganz liebe Grüße mit nun auch auf der Nordhalbkugel ganz klar Richtung Herbst gehenden Temperaturen. Christian

    1. Ich denke, dass du mit der Seilbahn wohl recht haben wirst, da steckt schweizer KnowHow drin. Vor allem, weil wir in diesem Land so viele Schweizer getroffen haben, dass es da eine ganz besondere Verbindung geben muss.
      Wenn wir uns mal wieder in Berlin treffen, werde ich dir aber ein paar Tipps für unvergessliche Motorradtouren geben… Das Land muss ein ElDorado dafür sein.
      Hasta luego Rolf

  2. In aller Kürze:
    WOW! Das sind unfassbar tolle und beeindruckende Fotos. Man kann sehen, wie sehr Ihr die Zeit genießt, und es ist wirklich toll, so auf dem Laufenden zu bleiben. 🙂
    Habt weiterhin unglaublich viel Spaß!
    Ganz viele Grüße aus dem eher grauen Berlin!

    1. Dieser Kontinent schreit förmlich danach, dass du ihn auch einmal besuchst. Du sprichst so gut Spanisch, bist abenteuerlustig umd kannst genießen, da musst du hier mal vorbeikommen.
      Liebe Grüße an alle meine fleißigen KollegInnen aus der Bar direkt am Pool 🍸🍹

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