Kofferpacken – Zeit für ein kleines Fazit

Die Reise durch die vier Länder Südamerikas die Anden entlang gen Norden war fantastisch – häufig ganz anders als erwartet und meist die Vorstellungen übertreffend. Wir hatten etwas Abenteuer erwartet und zumindest in Ecuador aber auch schon in Bolivien mehr davon bekommen, als wir ursprünglich dachten.

Fast alles hat perfekt geklappt und mit den südamerikanischen Lösungswegen konnten wir uns bestens arrangieren. Zwei Tage haben uns Nerven gekostet (verloren geglaubter Autoschlüssel, zerbrochene Fensterscheibe), gesundheitliche Einschränkungen gab es fast keine, allerdings haben wir trotz oder gerade wegen unserer Vorerfahrungen die Höhenproblematik gänzlich unterschätzt. Genau so haben wir zu blauäugig die Luftfeuchtigkeit im Regenwald kaum bedacht.

Die ausgewählten Unterkünfte waren ein fantastischer Mix von sehr einfach bis ziemlich luxuriös, vielen Dank hier noch einmal an Annika Fichtl von Schiegg. Das Essen war von sehr rustikal bis (gerade in Kolumbien) umwerfend meist landestypisch und bis auf Cuy (Meerschweinchen) haben wir alles probiert, was es so im Angebot gab.

Als großes Problem bleibt leider die politische Lage in den Ländern hier. Wie Barbara auch schon in einem Kommentar geschrieben hat, man ist dann immer etwas zwiegespalten. Die Unterschiede zwischen arm und reich sind hier so gravierend, dass daraus immer wieder Probleme erwachsen werden. Dazu die Tendenz zur Korruption, die Konfrontationen von Indígenas mit den anderen Volksgruppen, die politischen Probleme, die teilweise noch aus den Zeiten der (Militär-) Diktaturen stammen, all das macht es einem hier manchmal schwer. Und während ich das hier schreibe, gibt es bei den Auseinandersetzungen in Bolivien und Chile sicher wieder Verletzte. Ecuador ist zwar kurz befriedet, aber die Probleme sind noch nicht gelöst. Argentinien steht vor großen Umbrüchen, in Peru ist die Lage so, dass auch hier jederzeit Unruhen ausbrechen könnten, Venezuela befindet sich in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand und in Kolumbien schreiben erste FARC-Splittergruppen wieder von Bewaffnung. In deutschen Medien findet man dazu fast nichts, zu weit ist dieser Kontinent von uns entfernt.

Wir haben uns aber noch mehr in diesen Teil der Welt verliebt und ich bin noch lange nicht durch mit Südamerika. Wie ich vor Jahren dachte, den Vulkan Licancabur möchte ich erneut sehen, so möchte ich nun die Vulkane Ecuadors und den nördlichen Teil der Galapagosinseln auf jeden Fall noch kennen lernen. Ach und natürlich Cuenca, Valparaiso, Medellin, den tiefen Dschungel, Bariloche, den Norden Perus, Feuerland, Teile Brasiliens, …

Nachdem wir wochenlang aus unseren Koffern gelebt haben, müssen wir nun alles wieder in die vorschriftsmäßige Verteilung von 2 x 23 kg plus zwei Rucksäcke Handgepäck aufteilen – ob wir dieses Puzzle lösen?

Nun haben wir morgen noch Zeit für einen Ausflug und einen kleinen Bogotá-Bummel und dann geht es um kurz nach 21 Uhr mit der Lufthansa wieder nach Hause. Also nur noch zwei Blog-Beiträge bis dieser Urlaub durch ist.

Y lo mas importante: cumpleaños feliz querida tía Christa (auch wenn wir hier noch den 09.11. haben, aber im Himbeerweg ist es ja schon der 10.11.)

6 Gedanken zu „Kofferpacken – Zeit für ein kleines Fazit

  1. Lieber Matthias, lieber Rolf, na 23 kg Gepäck ist ja luxuriös! ( wir haben nur 15 kg + ca 6 kg Handgepäck weil mit öffentlichen Bussen unterwegs..) Ich wünsche euch eine Gute Rückreise! Auch wenn es natürlich nicht Süd- sondern noch Nordamerika ist.. auch Mexiko ist eine Reise wert nachdem ihr dann irgendwann ganz Südamerika abgeklappert habt! Dir Gegensätze sind allerdings ähnlich krass wie in jenen Ländern die ihr bereist habt, dass ist 1. und 3. Welt auf kleinstem Raum. Herzliche Grüße Von Birgit .. ich glaube es ist kalt in Berlin 😨🥶

  2. Hallo Birgit,
    ja, 23 kg waren im Grunde genommen auch zu viel. Das war in den Bussen (okay… nur zweimal) zuweilen schon lästig. Im Januar reisen wir dann nur mit leichtem Gepäck.
    Über Mexiko haben wir auch schon nachgedacht. Für das nächste Sabbatical freuen wir uns dann über jede Menge Tipps. 😉
    Dir weiter noch viele schöne Erlebnisse. Wir beginnen dann im kalten Berlin bald mit dem Backen von Weihnachtsleckereien (schwer vorstellbar).
    Liebe Grüße auch von Rolf.
    Matthias

  3. Lieber Matthias , Lieber Rolf.
    Euch Beiden für die schönen und auch für uns tollen Reportagen und beeindruckenden Bildern herzlichen Dank.. Wir wünschen nun noch einen guten und glücklichen Heimflug und ein baldiges Wiederhören und Sehen in Berlin oder Ramsdorf. Wir haben mit Begeisterung jeden Abend eure Beiträge verfolgt. . Liebe Grüße Christel und Bernhard.

  4. Guten Rückflug und v.a. eine „sanfte“ Landung in dieser Welt und diesem Klima.
    Freue mich auf unser nächstes Treffen!!!

  5. Wünsche euch eine gute Heimreise. Für mich wäre die ganze Reise mehr als abenteuerlich gewesen.
    Spanisch muss man können. Es war schön euch auf der Reise begleiten zu können. Die Fotos und die Berichte gaben mir eine gute Vorstellung von dem was ihr so erlebt hattet. Hätte aber doch gerne mal Fotos von einer einfachen Unterkunft gesehen😉. Etc. Aber das könnt ihr ja dann erzählen.
    Liebe Grüsse
    Christian

  6. Ihr lieben Schätze!
    Kommt gut heim und zieht euch warm an! In den saarländischen Voralpen hat der Winter inzwischen Einzug gehalten, Wie gut dass ich am Wochenende in Holland war um Weihnachtsdekoration zu kaufen –
    ich muss dafür schon außer Landes fahren 😉
    Eure schönen Bilder und die abwechslungsreichen Berichte fehlen mir jetzt schon,

    Das Haserl

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