Eigentlich soll dieser Reiseblog von Land und Leuten erzählen und nicht die Vorzüge von Hotelanlagen hervorheben oder gar deren Defizite dokumentieren, aber heute möchte ich ausschließlich von unserer besonderen Unterkunft berichten. Wir sind hier untergekommen, weil wir die Reise nicht selber geplant haben, sondern wie schon bei den beiden vorherigen Südamerikareisen auf Tourismus Schiegg und dieses Mal (wie schon bei der ersten Reise) auf Jessica Schodnik und deren Expertise gesetzt haben. So beginnt unsere Reise mit totaler Entspannung – eine sehr gute Idee!

Der Ort, an dem wir für zwei Tage untergekommen sind, wurde schon von Charles Darwin 1834 besucht und fand lobende Erwähnung in seinem 3. Band über die Reise mit der Beagle um die Welt. Ursprünglich waren hier mehrere warme Quellen, von denen aber nicht viel übriggeblieben ist. Statt dessen gibt es hier eine am Berghang errichtete, von außerhalb kaum zu erkennende Hotelanlage mit vielen geschmackvollen kleinen Gebäuden, die schon auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.

Uns hat die Anlage sofort für sich gewonnen, da sie sich inmitten eines gepflegten und zauberhaft angelegten Gartens befindet. Manche Dekoration mag für Puristen etwas drüber erscheinen, aber wir sind für die gepflegten Rosen, die wunderbaren Sträucher und den duftenden Jasmin einfach leicht zu haben. Die Anzahl der Personen, die sich nur um die Pflanzen und die Sauberkeit kümmern, scheint die Anzahl der Gäste um einiges zu übersteigen und manches mag etwas altbacken erscheinen, aber bei genauer Betrachtung sieht man überall die Liebe zur Gartengestaltung und den Wunsch, dass sich die Gäste wohlfühlen mögen – bei uns hat es geklappt.

Allerdings ist es auch sehr gut, dass es morgen früh Richtung Argentinien weitergeht, weil wir aufgrund der reichhaltigen und geschmackvollen Mahlzeiten (riesiges und gutes Frühstücksbuffet, 3-Gang Mittagessen und 3-Gang Abendessen) sonst schnell mehrere Kilos zulegen würde. Das ganze wird in einem zauberhaften Speisesaal von äußerst höflichem Personal serviert, was manchmal etwas altbacken und ungewohnt wirkt, aber im Kontext der gesamten Anlage zu einem wunderbaren Ganzen verschmilzt.

Um nicht nur zu Essen, haben wir fast den gesamten Spa- und einen Teil des Sportbereiches genutzt. Hervorzuheben sind die ausgedehnten Entspannungsmassagen, die wir sehr genossen haben und die nur unter den teilweise vorhandenen sprachlichen Defiziten unsererseits gelitten haben und die Nutzung der vorhanden Minigolfanlage. Natürlich hatte ich gegen den fast professionell spielenden Matthias keine Chance.

Auch die anderen Gäste haben für uns den Reiz der Hotelanlage ausgemacht. Zu dieser Jahreszeit und innerhalb der Woche ist das Hotel nur mäßig besucht und viele Gäste lagen einiges über unserem Alterslevel. Da war es sehr schön zu beobachten, wie die älteren Damen (kaum begleitet von älteren Männern) gemeinsam den kleinen Luxus genossen haben. Wir fühlten uns immer wieder an die noch weiter gealterten Golden Girls erinnert.

Während ich dies schreibe, schwirren diverse Vögel in den Bäumen der Gärten herum, die von den vielen verschieden Wasserquellen in der sonst eher trockenen Umgebung angezogen werden. Die Geräuschkulisse ist der eines Vogelparks ähnlich und entspannt zumindest uns zusätzlich.
Hier noch ein Nachtrag:
Während unseres Abendessens spielte die kleine Band anscheinend typische, chilenische Lieder und die älteren Damen am Nachbartisch sangen laut und fröhlich jedes Lied mit. Schließlich sang der ganze Saal für zwei dieser Señoras „cumpleaños feliz“, da sie hier ihren 89. und 90. Geburtstag feierten. Und plötzlich kamen wir ins Gespräch und haben uns etwas mit ihnen unterhalten können – die Sprache ist und bleibt der Schlüssel zu allem!!!!
Zwei von ihnen freuten sich schließlich mit uns deutsch zu sprechen und erzählten uns von ihren Verbindungen nach Deutschland. Ein Abend der uns lange in Erinnerung bleiben wird, was haben wir für ein großes Glück, solche Momente genießen zu dürfen.

Und dazu ging die Sonne mit einem fulminaten Farbschauspiel über den Cordilleras unter.









Wie schön, dass ihr so gut angekommen seid. Die ersten Bilder lösen schon Fernweh und Lust auf so eine beeindruckende Reise aus!
Ich freue mich euch ein wenig „begleiten“ zu können!🤗
Hallo liebe Schwester.
Es freut uns natürlich, dass du immer mal wieder reinschaust, um zu sehen, wie es uns geht. Wenn es so weitergeht, dann ist alles mehr als perfekt.