La Boca und Recoleta

Heute sind wir für Porteños (so nennen sich die Einwohner von BA) sehr früh in den Sonntag gestartet und haben uns um kurz vor 10 Uhr auf den Weg Richtung La Boca gemacht.

Dazu haben wir die Subte (U-Bahn) Station auf der Avenida 9 de julio aufgesucht und gleichzeitig ein wenig die Umgebung dieser Straße erkundet. Sie rühmt sich als breiteste Straße der Welt und ist 20 Spuren, 6 Gehwege und 4 Baumreihen  – oder mindestens 3 Fußgängerampelphasen  – oder 140 Meter breit. An ihr liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und in der Mitte steht der Obelisk, der an die Unabhängigkeit Argentiniens seit dem 9.7.1816 erinnert.

Nachdem wir schon 2 Stunden länger in der Stadtmitte verbrachten hatten, als eingeplant – es waren einfach zu viele schöne Momente – haben wir dann den Weg nach La Boca per Subte erledigt.

Dort sind wir dann wieder zu Fuß durch die Häuserblocks gelaufen und haben uns an den bunten Wellblechfassaden erfreut. Außerdem haben wir ein wenig Kontakt mit den Menschen gehabt, die alle wieder sehr freundlich und gelassen waren. Wir sind davon absolut begeistert.

Im touristischen Herzen von La Boca angekommen, haben uns die Menschenmassen mehr als überrascht. Ein Rummel sondergleichen mit unendlichen Tangobars und Souvenirläden. Dazu Akkordeonspieler, Fotoanbieter (besonders mit dem “echten” Maradonna), unendlichen brasilianischen Karnevalsflüchtlingen und viel Südamerika…

Wir haben es in vollen Zügen genossen!

Dann ging es per Taxi zum Friedhof Recoleta. Ich hatte so etwas wie den berühmten Pariser Friedhof Pere Lachaise erwartet. Aber auch hier hat uns die Stadt erneut überrascht: Es war so voll und belebt, wie auf dem schwul-lesbischen Straßenfest in Berlin. Und am Grab von Evita Peron war es ähnlich wie bei der Mona Lisa im Louvre!

Der Trubel war aber nicht so groß, dass man nicht auch noch schöne Fotos hätte machen können. Sogar zur Erstellung eines HDR´s ohne Menschen drauf, bin ich gekommen.

Auf diesem Friedhof liegen so ziemlich alle wichtigen Menschen dieses Landes begraben und unser Reiseführer spricht davon, dass eine Grabstätte ab 150.000 US$ zu erwerben sei. Wir können das jetzt gut nachvollziehen. Und damit ist ja das Mausoleum noch nicht draufgesetzt.

Nachdem wir schon viel länger unterwegs waren als geplant (es war einfach zu fesselnd), haben wir auch noch das benachbarte Centro Cultural Recoleta besucht, weil dort viele Menschen hereinströmten.

Und auch hier wieder – die totale Überraschung. Viele Kunstausstellungen und Projekte aktueller Kunst, alles gratis, Menschen in liberaler, unkonventioneller Haltung und teils gewagtem Erscheinungsbild und gute Musik.

Wir haben uns eine Fotoausstellung des Fotografen Marcos Zimmermann angeschaut, der hier auch Bilder aus Patagonien ausgestellt hat. Oh Mann, bin ich ein Knippser….

Außerdem haben wir das Puma Urban Art Festival besucht – schluck – das war mal richtig geile Kunst (mir fällt kein anderes Adjektiv ein – sorry).

Und wir haben gemerkt, dass wir in einem Land sind, in dem Schwule und Lesben richtig heiraten können. Zumindest dort war die Freiheit zu spüren. Wir können in Deutschland da noch was lernen. Unser Kanzlerin sollte dringend mal hier her und die Augen offen halten.

Wenn es so weitergeht wird BA unsere Top 1 Stadt….

Ein Gedanke zu „La Boca und Recoleta

  1. Hallo ihr Lieben,

    nun melde ich mich auch mal. Nachdem ich  jeden Tag eure phantastischen Bilder gesehen habe, denke ich dass mein Argentinien Trip vor zwei Jahren ein Waisenknabe war. Mit Buneos Aires stimme ich mit euch überein. Es ist eine fantastische Stadt! Kann es sein, dass ihr den tollen Flohmarkt in San Telmo verpasst habt? Der ist doch direkt um die Ecke von La Boca.

    Aber in dieser Stadt gibt es so viele wunderbare Dinge zu entdecken. Hoffe, ihr habt dort noch ein wenig Zeit eingeplant. Wenn euch der Kulturschock mit der Großstadt doch was zu heftig sein sollte, macht nen Ausflug nach Tigre und ne Bootstour durch das Delta. Ist echt erfrischend und spannend.

    Ganz liebe Grüße aus dem karvnevalistischen Köln vom Rainer

    (der ganz unkarnevaĺistisch mit ner fetten Erkältung flachliegt)

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