Galapagos – Abschied aus dem Paradies

Nun sind wir bereits in Guayaquil angekommen und haben unsere erste Nacht auf dem Festland hinter uns. Noch haben wir etwas das Gefühl, dass der Boden unter uns weiterhin schaukelt (so ein kleiner Katamaran schaukelt wirklich verdammt stark und viel) und noch haben wir etwas Sand in den Schuhen…

Der Abschied vom Archipel begann bereits mit einem sehr frühen Ausflug auf die winzige Insel Lobos gleich neben San Cristóbal und dieses Mal sollte uns der noch fehlende Blick auf die aufgeblasenen Fregattvogelmännchen gelingen. Mit Sonnenaufgang setzten wir auf die Insel über. Und noch vor Anlanden bekamen wir ein schönes, aber weit entferntes Männchen zu sehen.

Aufgeblasener, männlicher Fregattvogel links, Küken des Fregattvogels im Nest rechts.

Leider ist die Balzzeit bereits vorbei, so dass Leo nur wenig Hoffnung hatte, uns noch weitere Exemplare mit aufgeblasenem rotem Kehlsack zu zeigen. Dafür bekamen wir wieder Mengen an Tölpeln, Echsen und anderen Tieren zu sehen – habe ich die Seelöwen schon erwähnt?

Noch schlafender Pelikan
Meerechse in Position
Blaufußtölpel mit Küken

Etwas Glück hatten wir dann doch noch und ein Pärchen saß direkt vor unserer Nase, leider wollten sie sich einfach nicht etwas besser positionieren.

Dann ging es zurück zum Frühstück aufs Boot und ans Packen. Alle wurden wir wieder mit der Realität konfrontiert. Aufgrund der dramatischen Vorgänge auf dem Festland mussten alle Gäste ihre ursprünglichen Pläne ändern und die amerikanische Familie und wir noch eine über dreistündige Flugverspätung in Kauf nehmen – alles nichts gegen die Geschehnisse an Land. Mindestens 5 Menschen sind bei den Protesten ums Leben gekommen, durch die Blockaden sind ganze Betriebe vom Bankrott bedroht, die Schließung des Flughafens von Quito sorgt auch heute noch für ein großes Chaos. Unsere Crew wird einen Tag frei haben, da die nächsten Gäste deshalb nicht auf die Insel kommen usw.. Wir träumen trotzdem noch etwas weiter…..

Es fehlte doch noch ein Bild mit Seelöwe. Dieser hier hat gleich mal das Boot übernommen und genießt die Morgensonne.

Auf San Cristóbal hatten wir nun noch viel Zeit für Souvenirkäufe in der schönen Hauptstadt Puerto Baquerizo Moreno. Dann ging es in unser nun für noch zwei weitere Tage umgebuchtes Grand Hotel zurück.

Ein Abschied der schwer fällt. Dies war während einer langen Reise voller Höhepunkte ein eingeschobener Urlaub mit weiteren Steigerungen.

Nun sitzen wir hier am Pool, die tropischen Vögel zwitschern wie im Vogelpark und wir schwanken noch ein wenig. Das Wunderbare aber ist: die Proteste sind beendet, die Straßen werden geräumt, die Ausgangssperre ist aufgehoben. Wir werden also unsere Reise in Ecuador fortsetzen können.

Der Preis für all diese politischen Entwicklungen, die Ursachen dafür, die Umstände der ruinösen finanziellen Lage des Landes und die harten Bedingungen des IWF, all dies wäre ein Diskussion wert und wir lesen hier Einiges dazu in den örtlichen Internetzeitungen – aber dies ist dann doch zu kompliziert für diesen Blog. Mich schockiert aber, mit welcher Weltfremdheit man Kommentare zu diesen Problemen auf deutschen und sicher auch anderen westlichen Internetseiten lesen kann. Wir haben großes Mitgefühl mit den freundlichen Menschen hier und wünschen ihnen, eine einigermaßen erträgliche Lösung und keine weitere Verschlechterung der Lage.

Bleibt zum Schluss der Galapagosreise zu sagen: Thank you very much for this wonderful days with our Group from Australia, Canada and the United States. Hope to see you again and we are looking forward to reading all the e-mails and to seeing some more fotos. Muchas gracias und auf Wiedersehen. Und ein großer Dank geht an Annika Fichtl von Schiegg Tourismus im Schwangau, die uns in den ganzen unsicheren Tagen perfekt von Deutschland aus begleitet hat.