Unsere letzten freiplanbaren Tage hatten wir aufgrund der Infos im Reiseführer in den Norden von Quito gelegt. Die per App ausgewählte Hacienda erwies sich durch die so einmalige, persönliche Betreuung als tolle Ergänzung zu unseren bisherigen Unterkünften. So malte der Besitzer der Hacienda extra für unseren Wanderweg heute eine kleine Karte mit besonderen Wegmarken und erläuterte uns diese in einem bildreichen Spanisch. Wie der alte Herr den verknoteten Baum fast vortanzte bleibt unvergesslich.
Die morgentliche Wanderung über die Felder am Hang des Vulkanes bot uns viel Abwechslung und das ein oder andere Fotomotiv.
Der folgende Ausflug zur Laguna de Cuicocha sollte eigentlich mit einer schönen Wanderung am Kraterrand des ehemaligen Vulkans gekrönt werden, aber leider spielte das launische Wetter nicht mit.
Wegen des einsetzenden Regens änderten wir unseren Plan und fuhren die angeblich spektakuläre Straße in das Valle de Intag, dass für seine besondere Art der Landwirtschaft und wunderbaren Steilhänge im Reiseführer gelobt wurde. Die Straße führte uns auf die andere Seite des Cotocachi.
Leider führte die Fahrt auf der kurvenreichen, steilen Straße mit zunehmender Dauer immer weiter in den Nebelwald und die Verkehrsschilder mit der Warnung vor dem Nebel konnte man kaum noch sehen. Matthias war nach einer knappen Stunde des Nebels so überdrüssig, dass wir umdrehten und wieder auf die andere Talseite zurück fuhren, die zumindest klare Sicht versprach. Das Wetter in den Bergen ist ja oftmals launisch, aber hier sind die Extreme doch so viel stärker als erwartet. Dies liegt auch an der tropischen Umgebung und der mittags senkrecht stehenden Sonne, so dass dauerhaft viel mehr Energie in die Atmosphäre gelangt.
Tatsächlich hatte sich hier der Regen verzogen und die Sonne strahlte wieder mit ganzer Kraft auf die beeindruckende Landschaft. Wir fuhren in das kleine Städtchen Cotacachi, welches für seine Lederproduktion und Lederhandwerk bekannt ist.
Den Abend haben wir wieder auf der Hacienda San Isidro verbracht und wurden von Chelita wunderbar verpflegt. In dem Salon mit hochherrschaftlichen Möbeln und schöner Musik im Hintergrund gab es bestes Essen und angenehme Kommunikation – schade nur, dass wir wieder einmal allein hier sind. Gleich schlüpfen wir unter die Bettdecken und freuen uns zusätzlich über die im Bett schon bereitgelegten Wärmflaschen, was ein wunderbarer Service!