Hasta luego Ecuador – letzter Tag in Quito

Unser letzter Tag auf der Südhalbkugel, unser letzter Tag in Ecuador und ein schöner Tag in Quito. So wollten wir heute zwei Dinge unter einen Hut bringen: evtl. noch ein Souvenir kaufen und die Altstadt mit Hilfe unseres Reiseführers erkunden.

Da wir im moderneren Stadtteil von Quito untergebracht sind, haben wir uns zu Beginn mit dem Einkaufen beschäftigt und tatsächlich zum ersten Mal in Südamerika eine wirkliche Einkaufsstraße im Mariscal gefunden, die uns einen echten Bummel erlaubt hat. Nun war es nicht wie in Berlin oder Madrid, aber es gab richtige Geschäfte und etwas Flair. Besonders die Nebenstraßen mit den vielen bunten Häusern gefielen mir.

Eine typische Nebenstraße hier im Mariscal, dem Stadtteil in dem die modernen und meist jüngeren Quiteños leben und ein fast europäischer Lebensstil herrscht. Es gibt sogar Lokale für die LGBT-Community.

Und vor allem haben wir drei Souvenirs bekommen, die allerdings dazu führen, dass wir nun ein paar Dinge aussortieren müssen und unserer netten Unterkunft hier zur Verfügung stellen werden – unser Gepäcklimit ist einfach zu strickt – und per Paket schicken, davon wird immer nur abgeraten… Es kommt zu wenig in Deutschland an oder es ist zu teuer. Aber immerhin haben wir nun eine Tischdecke mit las tres chismosas. (Dies muss hier nur stehen, damit wir nie mehr vergessen, welche Bedeutung das Muster hat…. also bitte nicht wundern!)

Eine Bromelienblüte, wie wir sie noch nie gesehen haben.

Danach war der fast schon obligatorische Besuch des botanischen Gartens dran, den wir eigentlich in jeder Stadt mit einem solchen Ort unternehmen. Leider war der Garten bis auf die Bromelien und Orchideen nicht so herausragend, aber immerhin gab es auch noch ein Bonsai-Museum – an dieser Stelle liebe Grüße ins Vorderhaus.

Geometrische Muster sprechen mich einfach immer an.

Der Altstadtbummel entlang der touristischen Highlights war sehr angenehm, da wir trotz der vielen steilen Hänge in der Stadt immer auf einem ziemlich gleichen Höhenniveau unterwegs waren.

Ein typisches Bild für ecuadorianische Städte um kurz nach eins: Mädchen in Schuluniform mit weißen Strümpfen und Rock und dazu bunte Häuserfassaden – Quitos Altstadt aber in gepflegtem Ambiente.

Um nicht einfach die must-see-Dinge abzuarbeiten, versuche ich mal typische Bilder zu zeigen, die das Leben hier ein wenig mehr transportieren.

Dies ist der Eingangsbereich des schönen Theaters und Lichtspielhauses „Teatro Bolívar“ aus den 30er Jahren, welchen 1999 fast abgebrannt ist. Viele Bereiche wurden restauriert, aber der 1. Stock ist im Eingangsbereich gar nicht wieder hergestellt. Man sieht nicht nur auf die rußschwarze Decke, sondern in der Mitte hängt anstatt der Tür eine Plastiklösung mit bunten Streifen. Geht eben auch und man gewöhnt sich dran….

Wir haben nun Ende Oktober, aber überall in der Stadt geht der Weihnachtsvorverkauf los. Wenn es ums Feiern geht, kann es gar nicht grell genug sein. Auf unserem Bummel haben wir schon die wildesten Dinge sehen können.

Die Jungfrau von Quito von einem spanischen Künstler 1976 geschaffen über einem Weihnachtsstern, es gab aber auch Monsterablätter und Motten.

Für mich aber am meisten das Stadtbild prägend: die bunten Seitenstraßen.

La Ronda – eine echte Touristenstraße, aber wohl nur am Wochenende belebt.

Während der Besichtigungstour waren leider viele Kirchen geschlossen, wobei die Pausenzeiten ziemlich variierten. Aber die wohl wichtigste Kirche der Stadt la Iglesia de la Compañía de Jesús haben wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Und hatte ich gestern von goldüberladenen Kirchen berichtet, so muss ich mich heute korrigieren, dass waren leicht ausgeschmückte Kirchenschiffe. Die Compañía erscheint einem, als wäre sie innen aus purem Gold. Leider war das Fotografieren trotz nicht so preiswertem Eintritt verboten, so dass ich einfach mal frech auf ein Bild bei Wikipedia verweise: Wiki-Bild

Wegen des Fotoverbotes, an dass wir uns aus Respekt gehalten haben, gibt es hier nur die graue Fassade. Drinnen waren eigentlich nur der Fußboden und die Bänke nicht vergoldet – wir haben schon viel gesehen, aber das war unfassbar. Dazu die unendlichen Schnitzereien….

Zum Abschluss aber noch einmal ein kurzer Blick zurück auf die Tage in Ecuador, die uns in Quito auch an vielen Stellen in Erinnerung gerufen wurden. Wir sind glücklich, dass wir dieses Land erleben durften und hatten viele wunderbare Erlebnisse und mit Galapgos sicher den Höhepunkt unserer Reise. Aber immer wieder wurde der heftige Konflikt von Anfang Oktober in Erinnerung gerufen, desen Wunden an vielen Stellen sichtbar und im Tourismusbereich für uns täglich spürbar waren – noch nie waren wir so alleine in den Hotels, Restaurants, usw.

Ein Foto, dass die Umstände unserer drei Wochen hier gut zusammenfasst, nur die Natur war von alledem unberührt.

Morgen geht´s nun mit Avianca nach Bogotá. Der Flug ist bereits verschoben worden, mal schauen, ob es bei drei Stunden Verspätung bleibt. Übrigens eher untypisch für unsere Reise: bisher wurden alle Termine immer überpünktlich eingehalten.