Auf dem Weg nach Kalbarri

Und schon wieder sind wir sehr früh aufgestanden um möglichst bei Tagesanbruch schon auf dem Weg zu sein. Ziel das 380 km entfernte Kalbarri mit seinem Nationalpark.

Das Schild weist nicht nur darauf hin, dass Echidnas, Emus und Kängurus auf der Straße sein könnten, sondern es zeigt auch an, dass die nächsten 130 km keine Kreuzung oder Einmündung zu erwarten ist (winzige Schotterpisten zu Sendemasten, Stränden oder einem Aussichtspunkt mal ausgenommen).

Und tatsächlich, keine 20 km später trafen wir auf einen Emuvater mit seinen Jungen beim überqueren der Straße.

Schon wieder auf dem Weg in den Busch… drei Jungtiere und ein Männchen, dass die Jungen großzieht.

Bevor wir die Halbinsel um die Shark Bay verließen, haben wir noch die Stromatolithen im Hamlin Pool aufgesucht. Diese säulenartig aufgebauten Bakterien-Sediment-Gebilde zählen zu den ältesten Lebensgemeinschaften der Welt. Man hat Fossilien dieser Art gefunden, die über 3,4 Millionen Jahre alt sein sollen. Sehr spannend anzusehen sind sie nicht: sie bewegen sich nicht und wachsen pro Jahr ca. 0,3 mm.

Stromatolithen im sehr salzhaltigen Hamlin Pool.
Einzige Abwechslung unterwegs die großen, blühenden protea-ähnlichen Bäume.

Nach fast 400 km mit genau einem weiteren Fahrzeug in unsere Richtung (unfassbar für uns: trotz kurzer Pinkelpause kam kein weiteres Auto auf unserer Seite), kamen wir endlich im Kalbarri National Park an. Die Besuche am Murchison River waren aber eher nervig: gleich beim Aussteigen wieder nur Fliegen, Fliegen, Fliegen und dazu brütende Hitze – da haben wir die geplante, etwas längere Wanderung gleich mal abgeblasen.

Ein beeindruckender Blick in das tiefe Tal des zweitlängsten Flusses Westaustraliens.

Also schnell Planänderung und ab zur Steilküste von Kalbarri:

Raue, rote Felsen und vor allem, nur noch viel weniger Fliegen – bei einer weiteren Australienreise, würde ich um alle Bereiche mit den Fliegen einen großen Bogen machen. Alle sind von der Plage nur noch genervt.
Gleich hinter diesen Klippen beginnt ein wunderbarer Sandstrand, den wir dann auch noch zum Ausruhen und Baden genutzt haben.

Morgen geht es auf die längste Strecke des Urlaubs, direkt nach Fremantle wahrscheinlich 6,5 Stunden reine Fahrtzeit. Wir werden wieder früh aufbrechen. Aber die Entfernungen sind hier so groß, dass die Menschen diese meist in Autofahrstunden angeben. So trafen wir gestern ein Pärchen, dass sich in Monkey Mia getroffen hatte: sie kam aus dem 20 h entfernten Broome und er aus dem 2 Tage entfernten Melbourne – und damit ist immer die REINE Fahrtzeit ohne Pausen gemeint. Diese unendliche Weite und gleichzeitige Leere überrascht uns immer wieder!