Die Erde dampft und brodelt

Nach so viel ruhender vulkanischer Aktivität ging es heute in die aktiven geothermischen Gebiete im Süden von Rotorua. Leider war die Planung etwas komplizierter als wir es aus Amerika kennen, da die verschieden Gebiete unverbunden jeweils von unterschiedlichen Anbietern mit ziemlich hohen Eintrittspreisen beworben werden. Wir mussten uns also entscheiden, wo, wann und welche Hauptattraktion.

Der Champagnerpool – leider ohne die vielen kleinen Bläschen, die ihn wie perlenden Champagner erscheinen lassen.

Wieder mal Martin und Marc folgend, entschieden wir uns zu erst für einen Besuch des Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Dort war das Highlight eigentlich der immer um genau 10:15 Uhr ausbrechende Geisir Lady Knox. Allerdings ist der Grund des genauen Zeitmanagements ein „kleiner“ Trick, so dass die Wasser- und Rauchfontaine auch wirklich immer pünktlich zündet. Für die kleine Schummelei wird dieser Geisir hier auch boykottiert.

Devil´s Bath – ein See ganz limonefarbend – der hat uns zu Beginn am meisten begeistert.

Der erste Rundgang erfolgte noch bei bedecktem Himmel und vor Ort fanden wir das auch nicht störend, aber als ich die Bilder eben durchsah – was einen Enttäuschung: alles grau und langweilig. Aber nach der Geisirvorführung riss der Himmel auf und dann:

Mit Sonnenschein wurden die Farben der Seen und Pools auf einmal leuchtend.
Die Artist´s Palette erstrahlte in den bunten Farben, die wir in Prospekten vorher gesehen haben.

Das zweite geothermische Gebiet auf unserer Route genau am Stadtrand von Rotorua war Te Puia. Dort waren anstatt der Seen und Pools eher Geisire die Highlights, aber da in der Stadt über Jahre Hotels eigene Bohrungen für geothermische Angebote durchgeführt hatten, waren dort nur noch wenige aktiv.

Pohutu Geisir mit dem kleinen Prince of Wales Geisir – leider beide mit etwas weniger Wasser als üblich, da es in den letzten Tagen unüblich wenig geregnet hat. (Wir sind für das gute Wetter ja schon seit Wochen dankbar. Und besonders, dass wir von den Unwettern im Fjordland vor knapp einer Woche verschont geblieben sind,!)

Durch die anhaltende Trockenheit auf der Nordinsel waren auch die Mudpools nur ein Schatten ihrer selbst, so dass wir uns eben mehr an den schönen schwefelgelben Steinen erfreut haben.

Überall riecht es hier nach Schwefel und anderen oft nicht so angenehmen Düften. Dass es allerdings überall in der Stadt dampft und zischt, wie mancher Reiseführer schreibt, können wir nicht bestätigen.

Der Nachmittag (so ab 15:30 Uhr) sollte dann Rotorua und einer kleinen „Souvenir-Shopping-Tour“ gehören. Aber wir hatten wieder einmal nicht die grausamen Öffnungszeiten in Neuseeland bedacht. In der Woche schließen viele Läden schon um 16:30 Uhr oder etwas später, am Wochenende noch viel früher. So liefen wir – mal wieder – durch einige, fast menschenleere und ungemütliche Straßen. Ein englischsprachiges Pärchen, dass uns entgegenkam unterhielt sich auch über diesen nervigen Punkt und ich zitiere die Frau: „Everything is closed, that sucks!“

Wenigsten das Tourismusbüro und einige Souvenirläden hatten geöffnet und wir konnten einen Pin erwerben.

Dann entdeckten wir zu unserer Rettung die sogenannte „Eat-Street“ in der es dann doch belebt und schön war und wir konnten den frühen Abend ein gutes Essen samt Eis zum Abschluss bekommen.

Etwas Leben in einer Stadt nach 5 Uhr – das ist in Neuseeland schon eine Seltenheit. Es ist einfach frustrierend in Innenstädten auf breiten, leeren Straßen rumzulaufen. Solche Ladenöffnungszeiten hatten wir in Deutschland ja nicht einmal in den 70er Jahren.

So einfach das Reisen in Neuseeland auch ist, inklusive dem Einkaufen in Supermärkten fast rund um die Uhr, so gibt es für uns ganz klar den großen Nachteil hier: kaum eine Stadt hat bisher ein Flair für uns entwickeln können. Wenn immer alle Läden geschlossen sind und die Straßen leer… . Das haben wir so noch in keinem Land erlebt und können uns auch nicht daran gewöhnen.

Ein Gedanke zu „Die Erde dampft und brodelt

  1. Wenn die Läden geschlossen sind, kann dann auch Gott-sei -Dank kein Geld ausgeben.
    (Dies sagt ein „armer“ Versorgungsempfänger“)

Kommentare sind geschlossen.