Heute Nacht haben wir den Tag mit etwas Likör und einem Spielchen ausklingen lassen. Dabei hatten wir einen so wunderschönen Blick auf die mondbeschienen Berge und den klaren Sternenhimmel, dass ich dieses noch heute morgen mit euch teilen möchte.

Dieses Bild ist für den astronomiebegeisterten Fotografen ein echtes Highlight. Matthias findet es eher nicht veröffentlichungsbedürftig. Aber evtl. kann ich ihn ja auch mit meinen Erklärungen überzeugen (oh Gott, ich bin sowas von Lehrer, selbst im Sabbatical mit Sendungsbewusstsein unterwegs).

Zum einen ist es der Beweis, dass wir auf der Südhalbkugel sind, zumindest wenn man davon ausgeht, dass Bäume nicht vom Himmel herunterwachsen. Fachkundige Leser haben schon erkannt, dass es sich um das auf beiden Erdhalbkugel sichtbare Sternbild Orion handelt. Aber hier steht es auf dem Kopf und das Schwert dieses Jägers hängt nach oben.

Besonders beeindruckend für mich ist, dass man auf dem Foto sogar erkennen kann, dass der mittlere Stern des Schwertes in Realität ein Nebel (M42) ist. Damit es alle erkennen, hier eine kleine Vergrößerung des Ausschnittes.

Außerdem bietet das Foto noch zwei Besonderheiten: Man erkennt das einer der Sterne der Schulter (hier unten rechts) rötlich eingefärbt ist. Es handelt sich um den roten Riesen Beteigeuze. Zudem haben alle Stern anders als der Baum einen kleine Streifen auf dem Bild gezogen. Dies ist der Erddrehung geschuldet, die während der Fotografie stattgefunden hat.

In Berlin und Umgebung wäre solch eine Aufnahme mit normaler Kamera unmöglich gewesen, weil die Atmosphäre und das Streulicht viel zu heftig stören. Nun bin ich gespannt, wie dies erst in der Atacamawüste wird, wo es mit den schönsten und klarsten Nachthimmel der Welt geben soll.

Hier seht ihr, welchen Blick wir aus unserem Panoramafenster über unsere Terrasse hinweg am frühen Morgen genießen können. Dieses Foto habe ich kurz nach dem Aufwachen gemacht, während mein teurer Gatte noch seelig neben mir schlummerte. Der Mond über der orange-rot leuchtenden Andenkette …

Wir haben heute eine Spazierfahrt entlang des Südufers des Lago Carrera General unternommen. Höchst spektakuläre Steilhänge brachten selbst Matthias dazu, dass Rasen auf dem Schotter einzustellen.

Zwischendurch haben wir unzählige Foto- und Filmstopps eingelegt, eines dieser Bilder seht ihr hier. Dieser See ist der zweitgrößte Südamerikas und einfach wunderschön: Farbe – azurblau; Temperatur – gletscherkalt; Ambiente – kitschig.

Als ich heute Morgen der “Herbergsmutter” mitteilte, dass wir die “Seestraße” fahren würden, meinte sie nur ziemlich aufgebracht: muy bonito, pero muy,  muy peligroso. Dies wurde uns während der Fahrt auch durch Straßenschilder vielfach angezeigt. Das beste Schild seht ihr auf dem Foto.

Dabei muss man wissen, dass dieses Schild normalerweise um 90° gedreht offiziell benutzt wird. Die Straßenarchitekten  dieser Strecke meinten aber, dass diese Darstellung hier geeigneter ist. Wir bestätigen!