Von Caleta Gonzales nach Hornopirén

Der heutige Tag begann tatsächlich mit einem goldenen Lichtschein über dem Fjord, an dem wir übernachtet haben. Und das war ein absolut passendes Versprechen für die folgenden Stunden.

Wir haben zuerst eine Urwaldwanderung unternommen und wieder viele, viele  Fotos geschossen. Insbesondere, weil wir ganz alleine waren – die chilenischen Touristen schlafen einfach viel länger und Europäer oder Amerikaner sieht man hier fast nicht mehr – haben wir die Stimmung des dichten tiefen Waldes samt Vogelgezwitscher sehr genossen.

Um nicht schon wieder ein Baumbild zu posten, hier einmal das Werk der typischen südamerikanischen Spinne. Diese Webkunst sehen wir hier häufig. Der Südamerikaner an sich (Spinnen eingeschlossen) hält nicht so viel auf Ordnung und System, das Chaos regiert dann doch auch mal ganz gerne und mit Improvisation klappt’s halt auch.

Die vorletzte Etappe auf der Carretera haben wir dann heute mit dem Schiff absolvieren müssen. Genauer gesagt mit zwei Schiffen, da wir zwischen den insgesamt sechsstündigen Fährfahrten noch einmal 10 km Autofahren mussten. An Land gibt es hier keine Straße, wie uns unsere Straßenkarte vorgegaukelt hat. So haben wir den grauen Schotter gegen das weiße Schaumband im Wasser getauscht und sind ohne Rütteln, Schütteln und Staub nach Hornopirén gekommen.

Zwischenzeitlich hatten wir allerdings unsere Probleme, da es hier grundsätzlich keine Ausschilderungen, Fahrpläne oder Ähnliches mehr gibt und das gesamte Personal ein Spanisch spricht, dass wohl mit unseren erlernten Kenntnissen nichts mehr gemeinsam hat.

Aber wir sind heile in unserer sehr, sehr rustikalen Hosteria angekommen, haben Internet und machen nun Urlaub nur noch mit Chilenen. Hier wird ausschließlich Spanisch gesprochen und wir sind weit weg von europäischen Ansprüchen. Doch wenigstens können wir mit dem Hosteriachef sprechen und werden von der Herbergsmutter bekocht. Auch so etwas gehört zu unserer Reise und wir haben eine Decke über dem Kopf und einen gefüllten Magen. Morgen geht es zur letzten Etappe über Puerto Montt nach Puerto Varas.