Sevilla

Heute sind wir für hiesige Verhältnisse früh Richtung Sevilla aufgebrochen und haben uns auf den 150 km bis zum Ziel intensiv mittels Reiseführern auf den Besuch vorbereitet. Trotzdem wurden wir wieder einmal gänzlich überrascht.

Unser erster Besuch galt der Kathedrale von Sevilla Santa María de Sede, einer der größten Kirchen der Welt (flächenmäßig angeblich Nummer 3). Jedenfalls ist die Kirche von außen nicht so zu fotografieren, dass alle Gebäudeteile auf einem Bild zu sehen wären. Außerdem ist sie auf den Überresten einer der größten Moscheen der damaligen Zeit gebaut, so dass sie sich wesentlich von allen bisher gesehenen kirchlichen Gebäuden unterscheidet.

Anders als im Reiseführer erwähnt, mussten wir uns in einer langen Schlange einreihen, um nach ca. 30 Minuten endlich in das Gebäude zu gelangen. Und wieder wurden wir von der Pracht und Vielfalt in der Kirche mehr als überrascht. Zu der schieren Größe kam leider auch noch die schiere Fülle an Menschen aus ganz Europa, zusammen mit einer ebenso großen Anzahl an Reisegruppen, deren Frührer sich gegenseitig in der Lautstärke übertreffen wollten – ruhig war es hier nicht!!!

Auf unserem Bummel durch die Altstadt sind uns mehrfach blau blühende Bäume aufgefallen. Wir haben ja wirklich schon viel gesehen, aber eine solche Farbenpracht bei Bäumen noch nicht. Es handelt sich (Internet sei Dank) um einen Jacaranda-Baum, der aus den subtropischen Gebieten Südamerikas kommt und tatsächlich nur um die 10 Tage pro Jahr blüht – was haben wir wieder einmal für ein Glück gehabt.

Leider ist dieser Baum nicht frostsicher, so dass wir ihn nicht als Hauptattraktion in unseren Garten pflanzen können. Ansonsten wäre uns sicher ein “goldenes Gartenfreund”-Abonnement sicher.

Trotz der zunehmenden Hitze (am Nachmittag weit über 30 °C) haben wir uns auf das alte Expo-Gelände von 1929 begeben und dort die wunderschöne Plaza de España besucht. Der Pavillon Spaniens ist erhalten geblieben und ein echter Augenschmaus mit seinen vielen Kacheln, Säulen und Brücken. Unser Reiseführer hat sich hier eher ziemlich bedeckt gehalten, was wir in keiner Form nachvollziehen können.

Unsere letzte Station in Sevilla war dann da andalusische Zentrum für zeitgenössische Kunst CAAC in einer alten Keramikfabrik mehrer Kilometerfußmarsch entfernt. Unser Reiseführer hat uns diesen Ort sehr schwärmerisch empfohlen.

Leider war schon der Hinweg nicht so schön, wie wir erhoft hatten. Und auch das Gelände erwies sich als eher verlassen und sehr heiß und sonnig. Die Kunstaustellungen waren zudem zweitklassig und bleiben hinter unseren Erwartungen zurück.

Der katastrophale Abschluss war dann der Rückweg, durch ein (vom Reiseführer) als besonders wichtig empfohlenes Viertel. Leider war ein Großteil einem noch im Bau befindlichen Hochhaus zum Opfer gefallen und wir wurden über staubige Baustellenwege ins Nichts geleitet. Bei großer Hitze und ohne Trinken landeten wir schließlich in einer Sackgasse, wo wir den dort “hausenden Gestalten” wirklich nicht mehr trauten und prompt kehrt machten.

Frustriert ging es zurück zum Auto und ab in unser “Zwischenhotel” auf dem Weg nach Cordoba ins “El Palmero” kurz hinter Sevilla an der Autobahn. Bleibt noch zu erwähnen, dass das Abendessen im Nachbarort Carmona uns wieder mit dem Leben versöhnt hat. Wir empfehlen den “El Ancla” – gelegen nahe einem Industriegebiet – hiermit dringend weiter, aber Achtung: man geht hier erst ab 22:30 Uhr Essen!

Ach übrignes, dass Bild ist ein Kachelmuster aus dem CAAC und auf keinen Fall zu vergessen, wenn auch fast eine Stunde zu spät:

Feliz cumpleaños Harald!

Ein Gedanke zu „Sevilla

  1. Hallo Ihr Weltenbummler,
    wenn Ihr in der Alhambra weilt, denkt an die drei Elemente des Wassers, an das dekorative, das musikalische und zum Schluß an das erfrischende Element. Ihr werdet es spühren, wenn Ihr im Innenraum der Burg steht.
    Dies ist ein Tipp vom 301ta

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