Von Potosí nach Uyuni

Heute sind wir zu einem lange ersehnten Ausflug Richtung Salar de Uyuni aufgebrochen. Leider nicht ganz so frisch und munter wie erhofft. Hatten wir gestern noch einen schönen Sonnenuntergang über Potosí erlebt und hinterher sehr urig in einem kleinen Lokal gegessen, wurde die Nacht wirklich heftig.

Sonnenuntergang über Potosí – und sofort fällt die Temperatur in dieser Höhe um 10 °C, gefühlt noch viel mehr.

Beide bekamen wir immer wieder größere Atemnot und wurden nahezu panisch, ob der Probleme mit der Höhe. Wir haben fast die ganze Nacht wach gelegen und mit diversen, meist hilflosen Mitteln versucht, endlich etwas Schlaf und Atemluft zu finden. Die Umstellung auf die extreme Höhe hatten wir uns nicht so vorgestellt, da wir aus dem letzten Urlaub und der Erfahrung aus Sucre ziemlich sorglos waren. Die Kälte in der Höhe, die durch alle Ritzen ins Zimmer kroch, trug ihr Übriges dazu bei, dass diese Nacht zu den wirklich negativen Erfahrungen des Urlaubs zählen wird.

Mittlerweile sind wir etwas weiter akklimatisiert, fühlen uns viel besser und gehen davon aus, dass wir diesbezüglich erst einmal über dem Berg sind, auch weil wir die nächsten Tage „nur“ auf ca. 3.700 m verbringen werden. Kurze Abweichungen auf einiges über 4.000 m nach oben, die wir heute unterwegs auch mehrmals erlebt haben, machen keine Probleme.

Der Weg über den Altiplano bis zu unserem Ziel, hat uns um so mehr wieder mit Allem versöhnt, weil die Landschaft so vielfältig und großartig war.

Bergpanorama mit aufgegebenem Hacienda im Vordergrund

Außerdem haben wir endlich unsere langersehnten Lamas gesehen. Viele kleinere Herden an der Straße….

Mutter und Kind
Weißes Lama und weiße Anden von der Straße aus gesehen.

…. aber auch sehr, sehr viele Tiere in grünen Senken umrahmt von unterschiedlich farbigen Bergformationen und dazu ein wunderbares Wetter.

Die kleinen dunklen Punkte in der Senke sind alles Lamas.

Eine kleine Überraschung war es dann noch, dass wir auch schon auf dem Weg nach Uyuni wieder unsere kleinen Vikunjas sehen konnten, die wir schon in Chile so gerne betrachtet haben. Unsere Fahrt hat wegen der vielen, vielen Halte doppelt so lange gedauert, wie von GoogleMaps berechnet.

Eine kleine Vikunja Herde in der Wüstenlandschaft

Zum Abschluss unserer Fahrt bekamen wir noch einen schönen Ausblick auf die nächsten Tage mit einem leider nicht zu fotografierenden Panorama des Salars von oben. Aber einen kleinen Eindruck möchten ich hier dann doch weitergeben.

Felsformation wie eine Insel im Salzmeer und dahinter schemenhaft die nächsten Bergkämme an der Grenze Boliviens

Obwohl ich eigentlich keine Hotels/-zimmer posten wollte, mache ich hier mal eine Ausnahme. Während gerade über der Salzwüste die Sonne untergegangen ist, liegen wir in unserem fast vollständig aus Salz gebauten Zimmer. Alle Wände, viele Möbel und auch der Fußboden außerhalb der Gästezimmer sind aus Salz. Ein tolles Erlebnis mit dem wundervollen Blick vom Zimmer auf den Salar.

Unser Salzzimmer im Hotel De Sal Luna Salada

Morgen werden wir von einem Guide abgeholt und fahren zweieinhalb Tage durch die Wüste, so dass ich davon ausgehe, dass erst in drei Tagen hier wieder Nachrichten von uns zu finden sind. Also liebe Familien und Freunde – hasta luego.

3 Gedanken zu „Von Potosí nach Uyuni

  1. Guten Morgen ihr zwei!
    Ich hoffe, dass ihr gut von eurem Ausflug in die Salzwüste zurück gekehrt seid, Tolle und faszinierende Bilder bisher!
    Was mich interessieren würde: Bemerkt ihr das trockene Salz in der Atemluft? Macht das etwas mit eurer Atmung? Evtl. produktiven Husten?
    Hasta muy pronto! Saludos cordiales!!!!!!

    1. Hallo. Wir husten zwar, unbedingt produktiv finden wir das aber nicht.
      Mir macht die dünne Luft hier in der Höhe noch immer schwer zu schaffen. Am Tage geht es gut, aber Nachts habe ich Probleme zu schlafen.
      Liebe Grüße in der Ferne an die Familie. Morgen geht es dann zum Titicacasaee,

      1. Das Salz in der Luft haben wir kaum gespürt, da es zusätzlich wieder schnell vom Wüstenstaub überlagert wurde.
        Ich merk(t)e aber mehr als Matthias die Luftverschmutzung in Potosi und La Paz durch den Verkehr. Da hat man schon so dünne Luft und dann noch den Dieselruß. Wir fragen uns oft, womit die Busse und LKW betankt werden, die rußen wie bei uns früher schlimme Fabrikschornsteine. Mal schauen, wie das in den anderen Ländern sein wird. In 4 Tagen geht es erst einmal runter vom Altiplano, dann haben wir plötzlich eine Überdosis Sauerstoff auf 2800 m Höhe.
        Auch von mir liebe Grüße Rolf

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