Nach einer angenehmen Nacht im warmen Luxus-Salz-Hotel mit warmer Dusche bot sich uns kurz nach Sonnenaufgang über der Salzwüste ein besonderer Anblick. Durch die sofort aufgewärmte Luftschicht auf dem Salar und der eiskalten Luft darüber, erschienen in der Ferne überall Brücken, Ufos, ganze Aquädukte und Tafelberge. Eine wunderbare Fatamorgana.

Der heutige Tag war von vornherein nur als Fahrtag mit Zwischenstation in Oruro geplant, damit wir dann morgen entspannt nach La Paz weiterfahren können. Unsere Erwartungen waren entsprechend gering. Dabei gab es auf den ersten Kilometern immer noch einige Tiere am Rande zu sehen.

Aber nach diesen anfänglichen Ablenkungen kamen 200 km wirkliche Öde: Steppe, Sandoberfläche, trockene Quinoafelder (die Pflanze muss im Staub gedeihen können – ohne jeden Anspruch), verfallene Orte…
Kurz vor Oruro begann der Trubel dann wieder mit einer wahnwitzigen Stadteinfahrt voller LKW, Menschen, streunenden Hunden und wilden Kleinbussen, die wie Ping-Pong-Bälle hin- und herschwenken oder plötzlich halten.
Die Stadt selber hat vor hundert Jahren mal glanzvolle Zeiten gehabt, wovon noch einige Häuser in der Innenstadt zeugen. Aber heute blättern die alten Fassaden leider und die Neubauten lassen keinen Platz für Flair. Die gesamte Innenstadt ist ein riesiges Durcheinander, aber voller Menschen, die sie zu einem quirligen Leben erwecken.

Und dann – plötzlich – wie anscheinend immer, wenn wir irgendwo sind…. Musik einer Kapelle irgendwo in der Nähe und ein Umzug….

Wieder einmal gab es für uns etwas zu schauen – wenn auch nicht so spektakulär wie in Sucre. Für alle Katholiken unter den Blog-Lesern hier ein kleiner Gruß aus dem absolut katholischen Bolivien.

(und hinterher wundern sich die Leute, wenn er nicht auf Frauen steht)