Cusco – Lima – Guayaquil und jetzt?

Heute ist einer unserer Flugtage. Wir sitzen mittlerweile entspannt auf dem ziemlich kleinen Flughafen in Cusco und warten auf unseren Abflug nach Lima. Die Koffer sind durchgecheckt und wir freuen uns auf den nächsten Teil der Reise.

Um 12:45 Uhr fliegen wir los…

Es ist jetzt 15:45 Uhr wir sind gut in Lima gelandet und warten nun auf unseren Anschlussflug nach Guayaquil um 17:11 Uhr.

Wir hatten sogar noch Zeit für einen kleinen Snack. Aber nicht zu viel, die Sitze sind sehr eng 😆

Wir sind nun gesund in Guayaquil in Ecuador gelandet und in unserem Grand Hotel Guayaquil für die nächsten beiden Nächte sicher untergebracht.

Die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke auf dem Bild spiegeln wohl auch unsere Verfassung wieder…. mehr folgt im Text.

Die Fahrt vom Flughafen ins Hotel war absolut gespenstisch… Für alle, die die Nachrichten nicht so verfolgt haben, Ecuador schlittert / ist in einer absoluten Krise. Heute ist Generalstreik in der Stadt und wirklich alles ist zu. Im Flughafen hat man noch gar nichts davon gemerkt, aber auf den leeren 5-spurigen Autobahnen wurde uns schnell klar, nun sind wir nicht mehr im Urlaubsmodus, sondern mitten in einem Krisenherd.

Das Hotel ist von bewaffneten Sicherheitskräften mit schusssicheren Westen umstellt und alle Fenster und Türen im untersten Stockwerk sind mit Stahlplatten verschlossen. Auf den Straßen ist wirklich außer Militär und Polizei niemand. Alle Gebäude sind so weit wie möglich verrammelt. Es herrscht Ausgangssperre nahe wichtiger Gebäude.

Wir wollten ein wenig Abenteuer, aber das ist uns gerade etwas zu viel davon… Mal schauen wie es weitergeht.

Im Hotel herrscht eine bizarre Stimmung: wir sind in einem für hiesige Verhältnisse sehr luxuriösem Hotel, aber keiner kann raus… Man hängt an der Bar oder im Restaurant ab und rätselt, wie es weiter geht. Wie in einem goldenen Käfig gefangen. Da wir Strom, Wasser und Versorgung haben, können wir sicher die 36 Stunden bis zum Abflug nach Galapagos überbrücken, aber nach den Informationen der Angestellten und auch des Taxifahrers, wird es hier morgen wohl ein „heißer Tanz“ auf den Straßen und man befürchtet schlimmste Ausschreitungen – wir haben dann hier einen Pool und einen Fitnessraum (emotional ist das gerade etwas kompliziert und nie habe ich die reale Welt hier und unserer Zuschauerwelt dort so extrem empfunden…)

Wir werden heute erst mal in Ruhe versuchen zu schlafen und schauen, wie es dann weitergeht. Nur, wir befürchten, nach dem was wir hier sehen, der Urlaub ist in Ecuador nicht durchzuführen – wir setzen uns dieser Gefahr nicht aus. Morgen werden wir mit dem Reisebüro nach Alternativen suchen – 10 Tage Karibik, Chile, Costa Rica oder so werden schon irgendwo machbar sein. Und dann kann es in Kolumbien weitergehen. Die Kreditkarte muss dann mal leiden….

Auch so eine Lehre aus dieser Reise…. Ich verliere meinen Optimismus jedenfalls gerade nicht und versuche Matthias ein wenig davon abzugeben. Es gelingt mir nicht so ganz. Macht euch keine Sorgen, uns geht es gut und wir haben keine Not.

6 Gedanken zu „Cusco – Lima – Guayaquil und jetzt?

  1. Hallo ihr zwei:
    Was ist diesmal der Grund für die Unruhen/ Generalstreik? Ich habe keine Nachrichten darüber gelesen.
    Sind es indigene Volksgruppen die für mehr Gleichberechtigung kämpfen, oder ist es die Bevölkerung gegen Regierung?
    LG sendet euch Barbara
    (Ich denke an euch und hoffe, dass ihr euch gegenseitig beruhigen und nicht verrückt machen könnt)
    P.S. Im Grunde sind die Ecuadorianer u.v.a. die Indigenen sehr bedächtig und friedfertig!!!!!!!

    1. Ich denke auch, eigentlich sind die Menschen hier so hilfsbereit und nett, dass ich mir sicher bin, die wollen uns nichts Böses.
      Unser Problem sind nur die gesperrten Straßen und Städte – da ist so eine Mietwagentour etwas unpassend. Aber in diesem Fall sind es tatsächlich besonders die Indigenas gegen die Regierung, die aber wiederum nur Vorgaben des IWF umsetzt…. Alles ziemlich vertrackt und wir sind nur durch Zufall gerade dabei.
      ABER es gibt keinen Grund zur Angst, wir müssen eben nur sehen, was wir mit den 10 Tagen Ecuador (nach dem Galapagosausflug) machen. Evtl. löst sich auch alles in Luft auf und wir haben nur mit unserer mitteleuropäischen Sichtweise die Zeichen falsch gedeutet. Wir sind aber bei unserer Reiseagentur in besten Händen und ich versuche, Matthias weiter zu beruhigen.

  2. Lieber Matthias und Rolf, ich habe die Entwicklung in Ecuador hier aus Mexiko mitverfolgt und an Euch gedacht! Bestimmt gruselig aber im Hotel wird Euch schon nichts passieren! Als weitere Alternative kann ich Yucatán vorschlagen, wir sind grad in Mérida, ist nur ziemlich schwül hier! Speziell an Matthias nochmal beste Grüße und lass Dir die Stimmung nicht vermiesen! Herzliche Grüße von deiner Kollegin Birgit

    1. Hallo Birgit,
      Lässt es euch in Mexiko gut gehen. Wir werden auch das Beste aus der Situation machen. Morgen werden wir erst einmal sicher nach Galapagos fliegen… wir sind in Kontakt mit unserem Reiseveranstalter. Mal schauen, wie die Situation in 5 Tagen ist.
      Bedroht fühlen wir uns hier nicht. Es ist, bei solch einem Generalstreik, nur etwas gespenstisch in einer Millionenstadt wie Guayaquil.
      Liebe Grüße,
      Matthias (der echt überrascht ist, dass du unseren Blog verfolgst – toll.)

      1. Lieber Matthias, das Lehrerzimmer 1 und auch Rita haben mir das erzählt mit dem Blog, ich bin begeistert über die schönen Bilder und hätte in den Höhenlagen mit Sauerstoffmaske rumrennen müssen 😉Ich denke mir, dass die Lage in Ecuador bestimmt nicht so schnell besser wird. Wir haben eine Einladung für quito vom Bekannten – aber das ist erstmal in weiter Ferne! Auf das alles auf Galapagos-Inselfahrt super wird!!! Herzliche Grüße Von Birgit

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