Nach den beiden politisch sehr aufregenden Tage mit all den Gedanken rund um die mögliche Fortsetzung der Reise, entfliehen wir der Situation nun erst einmal auf ein kleines „Kreuzfahrtschiff“ mit einer Besatzung von 9 Personen, unserem Guide Leonidas und 13 anderen Gästen.
Der Flug war schon sehr entspannt, da das Flugzeug nur halb besetzt war und wir uns die zwei Stunden gänzlich ausbreiten konnten. Auch die Bus- und Fährfahrten über die Inseln Baltra und Santa Cruz zu unserem Boot Archipell 1 waren schon ein Genuss. (Die Schreibweise geht auf die italienische Herkunft des ersten Reeders zurück.)

An Bord konnten wir unsere kleine, aber feine Kabine beziehen und uns mit den anderen Gästen bekannt machen: 7 Australier, 4 US-Amerikaner und 2 Kanadier – nun dürfen wir für 5 Tage einen Sprachsalto machen und gänzlich auf Englisch umstellen. So üben wir mal wieder für unseren nächsten Urlaub UND bekommen von unseren neuen Freunden aus Sydney zudem beste Tipps für alle unsere Ziele dort. Eine Win-Win-Situation!

Unser erster Landausflug ging dann ins Hochland von Santa Cruz, der zweitgrößten Insel des Archipels, um dort die Riesenschildkröten in einer geschützten Zone zu beobachten. Allerdings hätte man diesen Ausflug auch abkürzen können, schon unterwegs auf den Kuhwiesen und in den umliegenden Gärten waren überall riesige Exemplare dieser Tiere zu sehen. Ein doch sehr ungewohntes Bild 5 Kühe und 3 Elefantenschildkröten auf einem Feld.

Im Schutzgebiet haben wir dann die Chance genutzt, die Tiere lange und in aller Ruhe zu beobachten, zu hören und auf den Wanderungen etwas zu begleiten.


Auf dem Rückweg konnten wir dann im Hafen noch eine Zeit lang die hiesigen Haie von oben beobachten. Dies hat uns doch etwas verunsichert, weil wir morgen mehrfach schnorcheln gehen werden. Aber wir vertrauen der Besatzung mal und sind ja auch gut versichert ?

Den Abend haben wir dann gemeinsam an Deck unseres kleinen Kreuzfahrtschiffs verbracht. Als einzige nicht Muttersprachler Englisch in der Gruppe wurde es bei zunehmender Müdigkeit immer schwieriger noch allem zu folgen und die eigenen Gedanken verständlich zu formulieren. Und wenn auch die anderen alle ordentlich einen trinken, so werden wir wohl immer ziemlich nüchtern bleiben, um auch weiterhin nicht als Gesprächsteilnehmer auszufallen. Ich kämpfe dann noch zusätzlich damit, dass mir jedes 5. Wort nur in Spanisch einfällt….
