Doubtful Sound – Jackpot

Wir haben im Vorfeld des heutigen Tages ziemlich gepokert und am Ende den Jackpot gewonnen. Wieso das? Unser Wetteinsatz war der Verzicht auf einen längeren Besuch des Milford Sounds, unser Hauptgewinn war ein unvergesslicher Besuch des Doubtful Sounds bei unbeschreiblichem Wetter.

Tief hängt die Wolkendecke über den Gipfeln der Berge am Lake Manapouri, nur wenige Sonnenstrahlen erhellen die Wälder am Ufer.

Wir haben schon vor 5 Tagen den Stellplatz für den Camper und eine Tagestour auf dem Doubtful Sound gebucht, da laut Wetterbericht und unserer Reiseplanung so ein perfekter Morgen herauskommen sollte – Tourstart war schon um kurz vor 7 Uhr.

Auf dem Weg zum Doubtful Sound ging es mit einem Bus über eine Passstraße. Leider hatten wir dort dann noch die tiefhängenden Wolken direkt über uns. So kommt dieser breite, laute Wasserfall aus dem grauen Nichts – aber immerhin hatten wir aufgrund der ergiebigen Regenfälle in der Nacht überall große Mengen an Wasser(-fällen).

Aber meine intensiven Forschungen im Netz kombiniert mit jahrelangen Erfahrungen im Bereich der Regenradarauswertungen, mehrerer Integralrechnungen über Luftdruck und Luftfeuchtigkeit ergaben: falsch gebucht… die frühe Tour wird keine Sonne sehen, nur die Nachmittagstour.

Bei der eigentlichen Bootstour im Sound selber lösten sich die Wolkenreste langsam auf und gaben den überwältigenden Blick auf die umliegenden Berge frei.

Also haben wir gestern früh im Traveloffice unseres Reiseanbieters die freundliche, junge Mitarbeiterin mit leicht erfundenen Argumenten überzeugt, uns doch bitte umzubuchen. Was diese mit einem extra Hinweis auf ihre fehlenden Storno- und Umbuchungsmöglichkeiten dann doch gemacht hat.

Die unzähligen Wasserfälle am Rand komplettierten das perfekte Panorama. Und wie uns der Skipper erklärte, wären sie selten so ergiebig und zahlreich bei gleichzeitigem Sonnenschein. Wie ein Schleier legte sich dieser über Moos und Farn.

Schon die Nacht entsprach in Gänze den Vorhersagen: Dauerregen in unterschiedlicher Intensität. Und auch beim Aufstehen trommelten die Tropfen auf das Camperdach. Aber fast auf die Stunde genau hört es auf zu regnen und wir brachen Richtung Bootsanleger auf.

Eine Fjordlandschaft, wie wir sie uns schöner nicht hätten vorstellen können.

Während der anschließenden Bootstour über den Lake Manapouri zur Verbindungsstraße zum Doubtful Sound riss dann der Himmel auch etwas auf und erste Sonnenstrahlen fielen auf den See.

Als hätte bei dieser wunderbaren Tour noch ein Sahnehäubchen gefehlt, tauchten dann plötzlich auch noch Delfine neben uns auf.
Einziger Wehrmutstropfen – das geschah genau in dem Moment, wo wir an Bord des Schiffes eine „Geräuschpause“ eingelegt haben (Schiffsmotor und alle anderen Maschinen aus, keine Gespräche, keine Rumgelaufe und Geklicke), um den sound of silence zu hören. So konnte ich nicht das Teleobjektiv aufschrauben und weiterfotografieren. ABER um wie viel schöner war es, den Delfinen beim Ausblasen und Rumtollen zu lauschen.

Was ein wunderbarer Ausflug, der am Schluss noch mit einem Blick vom nun freien Pass auf den Sound gekrönt wurde.

Blick auf den Doubtful Sound vom 400 m höher gelegenen Pass.

Dieser Tag war ein absoluter Jackpot und wer auch immer auf Reisen die Hand so schützend über uns hält – 1000 Dank wir wissen unser Glück zu schätzen!!!!

4 Gedanken zu „Doubtful Sound – Jackpot

  1. Ihr Lieben, während ihr euch am Sound austobt, musste das (Achtung, kleines Wortspiel) Sounding im Vorderhaus heute umständehalber leider ausfallen. Dadurch komme ich aber nun auch mal wieder zur Lektüre eurer Reisenotizen..Vielen Dank für die vielen Eindrücke, besonders aber für Matthias´ Video von der Bootsfahrt (nee, das trifft es ja nun gar nicht; was sagt man denn zu diesem Gerase, bei dem mir schon beim Zuschauen unwohl wurde?) – das hat mich daran erinnert, dass ich den Koffer… Spaß beiseite. Wer König oder Königin des Dschungels wird, kann ich euch noch nicht mitteilen (wollt ihr ja vielleicht auch gar nicht wissen; die Mehlwürmer für heute Abend stehen bei uns aber schon bereit). Aber auf gar keinen Fall darf ich vergessen, dir, Rolf, die allerherzlichsten und lang schon überfälligen Grüße,von K., verbunden mit abermalig bekundeter Begeisterung über das Rosenwunder, zu übermitteln, die ursprünglich noch in Briefform gegossen werden sollten (es ist mir gelungen, unter Verweis auf euren derzeitigen geographischen Status die Dringlichkeit dieses Schreibens zu hinterfragen, es in den März zu verschieben und Martin damit ein ganz klein Wenig bei seiner Servicetätigkeit für euch zu entlasten). Wir denken an euch und wünschen weiterhin tolle Erlebnisse, einen gnädigen Wettergott und stets eine Hnadbreit Wasser unterm Kiel. Bussi aus Berlin, Thorsten und Matthias

    1. Ihr Lieben, der gesamte Dschungel mit Mehlwürmern erwartet uns ja in drei Wochen selber live und in Farbe und dann werden wir mal schauen, ob es da Könige gibt, oder ob nur kleine Prinzessinnen herumlaufen. Was den Koffer betrifft, so müsst ihr euch selber ein Bild machen ;-). Und was den Brief von K betrifft, so hast du Martin aber auch um den Spaß des Durchlesens gebracht.
      Liebe Grüße aus Ranfurly, wo wir seit langem mal wieder ein Signal haben, Matthias und Rolf

  2. Liebe Sonntagsgrüße nach Neuseeland! Einmal Camping, immer Camping??? Es sieht so aus, als würde es euch sehr gefallen. Jedenfalls ist es eine große Freude die Reiseberichte zu lesen und die wunderbare Welt….auf den genialen Fotos…anzuschauen! Weiterhin gute Reise und wunderschöne Erlebnisse! Liebe Grüße aus dem hohen Norden! PS: Ich warte heute auf den Jackpot beim LOTTO!

    1. Liebe Christa, sollte sich das mit dem Jackpot bei dir am Sonntag nicht erfüllt haben, so werden wir versuchen, dich bei einem Besuch im Frühjahr darüber hinwegzutrösten – wir haben hier den absoluten Hauptgewinn gezogen, auch wenn er nicht in NZ-Dollar ausgezahlt wird 😉 Liebe Grüße in das wahrscheinlich noch winterliche Bexhövede

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