Durch die Catlins die Südküste entlang

Neuseeland ist für uns ganz sicher das Land der Gärten und Blumen. Hier blühen (zumindest gerade jetzt und im Süden) alle Pflanzen gleichzeitig und in extremer Pracht. So halten wir immer wieder vor Gärten oder am Wegesrand an, um die Blütenpracht zu bewundern und zu fotografieren.

Unglaubliche Blütenpracht des Agapanthus mit drei Milchkannen im Hintergrund. Wir freuen uns immer schon, wenn unsere beiden Pflanzen jeweils zwei Blütenstände ausbilden.

Von Manapouri fuhren wir direkt zur Küste, um das schöne Wetter mit kleinen Strandspaziergängen auszunutzen, zum Baden ist das Wasser hier ganz im Süden definitiv zu kalt.

Brandung am menschenleeren Gemstone Beach.

Weiter die Küste entlang nach Invercargill, dass uns leider nicht so überzeugen könnte, da die breiten Straßen und flachen Häuser für uns wenig Ausstrahlung hatten. Deshalb gab es nur einen Besuch im hochgelobten Queenspark.

Ein über hundert Jahre alter Rosengarten in voller Blüte – und wieder BLÜTEN über BLÜTEN!
Am Rande des Parks wurde Cricket gespielt. Wir haben nichts von dem merkwürdigen Treiben verstanden und Matthias meinte auf dem Rückweg zum Camper: „Ein Sport in langen Hosen!“ Treffender kann man es nicht sagen.

Die Planänderung führte uns dann über eine sehr abwechslungsreiche Panoramastraße durch die Catlins, dem südlichsten Punkt unserer Reise.

In Fortrose hatten wir Glück, dass durch die Ebbe die grünen Algenlandschaften gerade trocken gefallen waren, so bot uns der Strand dort ein besonders farbenfrohes Bild.

Entlang der Straße gab es neben den üblichen, unzählbaren Schafen, dieses Mal noch bizarr vom Wind verformte Bäume und plötzlich überall kleine, strahlendgelbe Blumen.

Nicht das Bild ist schief, sondern die Bäume sind es.
Blütenpracht in gleichem Farbton wie Verkehrsschild und gelber Fahrbahnmarkierung. Vom Gärtnern verstehen sie hier etwas.

Immer wieder bieten sich durch gute Ausschilderung am Weg kleine Wanderungen und Pausengelegenheiten an.

Blick vom historischen Friedhof Heathfield in Chasland auf die grünen Hügel.

Ziel des Tages war nach der Planänderung der Aussichtspunkt am Nugget Point Lighthouse. Hier sollte man Pelzrobben und Pinguine beobachten können. Leider waren wir erst nach 18 Uhr dort und damit für die Pinguine und deren Rückkunft von der See zu spät. Aber immerhin konnten wir in einiger Entfernung am Fuße der Klippen viele Robben beobachten. Unser neues Fernglas hat hier seine ganzen Stärken voll ausgespielt.

Nicht besonders gut zu erkennen und auch lange nicht so fotogen wie auf Galapagos, aber immerhin …
Viel schöner war eigentlich die schroffe Felsformation vor der Küste – ein gelungener Abschluss eines schönen Tages.

Eine letzte Anmerkung zum Schluss: bei aller Schönheit hat der Süden Neuseelands auch einen großen Nachteil: das massive Auftreten von Sandflies (kleinen knapp 3 mm großen Sandfliegen, die einen beißen und dann besonders mich aussaugen!!!) Die Teile nerven mich wirklich, aber die im Netz und an einem Visitor-Center gefundene Geschichte der Maori dazu tröstet ein wenig:

Als Tū te Rakiwhanoa die Fjorde erschuf, war sein Meisterwerk  Piopiotahi – der Milford Sound. Als die Göttin des Todes, Hine-nui-te-po, die Arbeit von Tū te Rakiwhanoa begutachtete, hatte sie Angst, dass die Menschen beim Anblick der Schönheit dieses meisterhaften Fjordes vergäßen, dass sie Sterbliche waren und Arbeiten müssen. Daher schuf sie Te Namu, die Sandflies, damit die Menschen nicht faul waren und in Bewegung blieben.

3 Gedanken zu „Durch die Catlins die Südküste entlang

  1. Immer wieder wunderbar, Eure Reiseberichte zu lesen und zu sehen. Bei „ein Sport in langen Hosen“ musste ich nicht nur lachen, sondern auch an unsere sportliche Vergangenheit denken, Rolf. Das hätte in kurzen Hosen schon seltsam ausgesehen… 😉

    1. Hey, wir haben aber einen Sport in Pailletten-Hosen betrieben, das ist etwas ganz anderes als in weißen Baumwollhosen!!! CU in Berlin

Kommentare sind geschlossen.