Zur West Coast Road

Vor den Ereignissen des heutigen Tages noch ein kleiner Nachtrag des gestrigen Abends: Wir hatten einen so schönen Sonnenuntergang am Lake Hawea, so dass ich unbedingt noch eines der Fotos hier unterbringen möchte.

Blick auf die Südalpen vom Lake Hawea aus.

Die Nacht über regnete es dann etwas und am Morgen war aller Dunst weggewaschen und wir hatten einen unbeschreiblich schönen Blick über den benachbarten Lake Wanaka.

Die Sonne ist gerade über die Berggipfel im Osten gestiegen.
Der Regenbogen über den westlichen Bergen verheißt uns einen wundervollen Tag – und leider auch die nicht so romantische Wahrheit: es wird regnen.

Außerdem konnten wir dank unseres frühen Aufbruchs ein paar Tiere beobachten, wobei das „Schicksal“ der Fauna Nauseelands hier gut dokumentiert werden kann. Zum einen haben wir schon oft diesen lustigen Vogel gesehen:

Männchen der kalifornischen Schopfwachtel beim Balanceakt.

Leider ist es die kalifornische Schopfwachtel, die hier eigentlich nichts zu suchen hat und den einheimischen wachtelartigen Vögeln den Lebensraum streitig macht.

Zum anderen ist es die wohl größte Plage der Inseln, die eingeschleppten Hasen, die hier zu Sonnenauf- und -untergang überall zu sehen sind und gar nicht in den Griff zu bekommen sind.

So viele Hasen wie hier haben wir in Deutschland noch nie gesehen.

Kleine Notiz am Rande: wir sind noch nie durch ein so sauberes Land gefahren (gar nicht mit den Plastikmüllbergen in Bolivien zu vergleichen), dass einzige was man hier auf den Straßen an „Abfall“ findet, sind platte Kadaver von Hasen und den ebenfalls katastrophalen Opossums. Und in diesem Fall ist für die neuseeländische Fauna jedes tote dieser Tiere eine gute Sache.

Was die Europäer, Amerikaner und Australier mit dem Einschleppen dieser ganzen Tierarten hier angerichtet haben ist mit all den Rettungsaktionen für Kiwi und Co. aus meiner Sicht nie wieder hinzubekommen. Zum Trost deshalb mal ein typisch neuseeländischer Vogel:

Der Fantail, ein sehr kleiner, lustiger, sehr unruhiger Vogel, der fortwährend rumhüpft und deshalb einfach nicht zu fotografieren ist…

Dieses Bild haben wir auf dem Weg zu den Blue Pools geschossen, was leider auch schon fast der Höhepunkt der kurzen Wanderung war, da das Wetter nun plötzlich auf Dauerregen umschaltete und zusätzlich die Pools ihre brown muddy Phase hatten und erst durch eine neue Flut ausgespült werden müssen – ein mieser Trick des Tourismusbüros von NZ???

Wenigstens lassen sie sich lustige Schilder einfallen, um auch bei Regenwetter, das hier an mehr als 200 Tagen im Jahr herrscht, gute Laune zu verbreiten?

Nach einer schönen, aber total wolkenverhangenen Fahrt an 100ten Wasserfällen vorbei, kamen wir wieder an die Küste, wo auch die Wolken wieder auflockerten. So hatten wir die Chance den beeindruckenden, wilden Küstenstreifen im Westen zu bewundern.

Die Sonne hat sich wieder durch die Wolken gekämpft und bei Ships Creek einen schönen, rauen Strandabschnitt beschienen.
Am Strand von Knights Point lagen sogar einige Seeelefanten – mit dem Fernglas konnten wir sie gut beobachten, mein Teleobjektiv reicht leider nur zu einem Foto mit Punkten auf Sand.
Übrigens, auch wenn wir nicht in den Tropen sind, gibt es hier ein paar Schmetterlinge – kleiner und seltener aber auch schön bunt.

Am Nachmittag kamen wir dann in Fox Township an, wo der Fox Gletscher leider unter Wolken verborgen blieb. Statt dessen machten wir eine knapp zweistündige Wanderung um den Lake Matheson, der für seine Spiegelungen berühmt ist – damit haben es die Neuseeländer wohl.

Eigentlich sollten sich im See die umliegenden Berge spiegeln, aber da die Wolken wieder tiefer zogen, gab es da nichts zu spiegeln. Aber auch die spiegelnde Flora erlaubte ein paar interessante Perspektiven.
Zum Abschluss unserer Wanderung um den See lief mir noch ein einheimischer Vogel, der Pukeko, vor die Kamera. Seine merkwürdigen Rufe habe wir leider nicht aufgenommen.

Während ich den Blog schreibe, regnet es bereits wieder stark und so war auch mal Zeit für ein wenig mehr Info. Aber für morgen ist wieder gutes Wetter angesagt und wir hoffen dann auf eine schöne Fahrt in den Norden der Insel.

2 Gedanken zu „Zur West Coast Road

  1. Ihr Lieben. Danke, daß wir durch die tollen Bilder und Beschreibungen fast mit euch auf Tour sein können. Hier ist auch zur Teit mieses Wetter. Euch weiterhin eine gute und ereignisreiche Fahrt mit vielen neuen Eindrücken. Liebe Grüße Eure Eltern Christel und Bernhard.

  2. Ganz liebe Grüße an euch nach Ramsdorf. Wir denken häufig an euch…
    Und so mies ist das Wetter nun auch nicht. Einen halben Tag hatten wir Regen. Heute lacht uns schon wieder die Sonne… schauen wir, was die nächsten Tage bringen.

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