Selten haben wir während unserer Reisen die Unterschiede zwischen Wolken- und Sonnenwetter so sehr gespürt wie hier an der Westküste Neuseelands. Hatten wir gestern noch einen grauen Abend mit Regen und NULL Bergsicht, so begann der Morgen mit fantastischem Licht und klarem Blick. Zum verdeutlichen zwei Bilder im Abstand von 11 Stunden


Der Morgen mit den taufeuchten Wiesen und den schneebedeckten Bergen – dazu noch die relative Ruhe vor dem Touristenansturm, welch ein Hochgenuss für alle Sinne.

Da wir aufgrund unserer Routenplanung einen der beiden „großen“ Gletscher Neuseelands auslassen mussten, haben wir uns für den leichter zu erreichenden Franz-Josef-Gletscher entschieden und sind zwei Täler weiter nördlich gefahren. Dort gab es dann die Möglichkeit zu zwei kurzen Wanderungen, um entfernte Blicke auf den Gletscherrest zu erhalten. Was ein Spektakel um diesen traurigen Rest von Eismasse: im Minutentakt flogen Hubschrauber über uns hinweg, um Touristen dort abzusetzen oder einen Gletscherblick zu ermöglichen – mich hat das ganze Szenario ziemlich ratlos gemacht. Was ein Irrsinn eventuell schon so weite Flugreisen bis ans andere Ende der Welt zu unternehmen (gerne kann man dies mit mir diskutieren). Aber welche Steigerung ins Unermessliche, dann mit dem Heli zum rasant schwindenden Gletscher zufliegen (wirklich permanent und minütlich!!!) und gleichzeitig am Wegesrand Schilder aufzustellen, auf denen steht, dass wir durch Recycling und Müllvermeidung das Klima schonen können. Es hätte einfach draufstehen müssen: Kommt nie wieder hier her! Bleibt zu Hause! Jeder heuchelt halt so gut er kann – auch der Tourismusverein der Region!

Die weitere Reise gen Norden war bis zum kleinen, aber überraschenden Hokitika unerwartet unspektakulär. Lediglich die am Straßenrand in Massen anzutreffenden Montbretien mit ihrem leutenden rotorange brachten uns zum Staunen.

Ein Ausflug weg vom Highway Richtung Berge und der Hokitika Gorge war dann eine schöne Abwechslung. Das Wasser des Hokatika Rivers war hier von so beeindruckendem Türkis, da die Mineralien aus dem speißenden Gletschersee besser als jedes Bildbearbeitungsprogramm wirken.

Zum Abend gelangten wir dann an die Pancake Rocks, die auf allen Bildern immer ziemlich unspektakulär aussehen und mir bei der Tagesplanung im Vorfeld kaum als lohnendes Ziel erschienen. Aber vor Ort stellte sich dies als falsch heraus. Die Küstenstraße war schon kurz hinter Hokitika fantastisch schön geworden und an den Rocks steigerte sich dies noch einmal. Welch wunderbare Eindrücke, Geräusche, gewaltigen Kräfte und schönen Ausblicke aufs tosende Meer.



Die Nacht verbringen wir nun auf einen kleinen Campground direkt am Fox River. Nach dem romantischen Sonnenuntergang kann es nur noch eine traumhafte Nacht werden.

Guten Morgen ihr beiden Schätze,
bei uns ist es mild und regnerisch, ich kann mich gar nicht satt sehen an den sonnigen und farbenfrohen Bildern. Aber auch hier werden die Tage länger und am 2.2. kann man ja bekanntlich im Hellen noch zu Abend essen 🙂
Eine wundervolle Woche für euch beide und weiterhin gute Reise
Das Haserl
Liebes Haserl,
wir reisen den kürzeren Abenden entgegen, sowohl weil wir dem Äquator näher kommen, als auch der Hochsommer erreicht wurde. Aber meist sind wir nach den erfüllten Tagen sowieso müde und fallen erschöpft in unsere Betten im Camper. Die gesamten Eindrücke wollen im Schlaf verarbeitet werden.
Liebe Grüße von uns beiden