Sommertag in Sydney

Kleiner Bildnachtrag, dass folgende Foto ist mir gestern irgendwie durchgerutscht – finde es nun aber doch „blogwürdig“.

Langzeitbelichtung der Harbour Bridge

Heute standen einige Programmpunkte auf der „Tagesordnung“, drei davon hatte uns gestern eine Mitarbeiterin des Visitorcentres dringend ans Herz gelegt:

  1. Besuch der Cornelia Parker Ausstellung im Museum of Contemporary Art (heute letzter Ausstellungstag)
  2. Strandbesuch in Manly (auch schon von Martin dringend empfohlen)
  3. Besuch des Fair Day im Viktoria Park

Vor all diesen To-Do´s ging es aber über einen schönen Sonntagsmarkt gleich hier am Hotel im Viertel „The Rocks“. An dieser Stelle wollen wir unserer Reiseverkehrskauffrau des Vertrauens einen Dank für die so gut ausgewählten Hotels aussprechen, wir haben hier eine ganz besonders schöne Unterkunft bei Top-Lage.

Eine typische Straße in „unserem Viertel“

Danach ging es dann zum wichtigsten Teil des Tages: SIM-Karte kaufen. Da die Geschäfte erst um 10 Uhr öffneten, wir aber auch möglichst schnell an die oberen drei Tagesordnungspunkte ran wollten, sind wir schon vorher zum Store von Telstra gebummelt und haben eine ziemlich stille Innenstadt erlebt.

Sydneys Innenstadt ist oft ein gelungener Mix aus alten und neuen (Hoch-)Häusern – hier die George Street.

Endlich der erste TOP: Eine tatsächlich begeisternde Ausstellung von Cornelia Parker im MCA. Wir hätten noch viel Länger im Museum verweilen können, aber Strand und Feier lockten ja auch.

Cornelia Parker – Cold Dark Matter – viele, sehr unterschiedliche ihrer Werke haben uns länger als gedacht gefesselt.

Dann TOP 2 mit der Fähre an den Strand von Manly: bei wundervollem Wetter ging es für einen Spotpreis (gilt immer sonntags) in knapp 35 Minuten mit gefühlt 35.000 Leuten ans offene Meer. (Sicher waren auf dem Schiff nur zwischen 600 bis 800 Personen, aber das Gefühl nach so viel Einsamkeit in Neuseeland war gaaaanz anders.)

Auf dem Weg in den nördlichen Stadtteil von Sydney.

Auf dem kurzen Weg vom Fähranleger durch den Ort zum Strand waren wir Teil einer Völkerwanderung.

Meine Bilder von diesem Teil sahen nur langweilig aus, so dass ich mir dieses Foto von Matthias geholt habe. Die breite Einkaufsstraße in Manly auf dem Weg zum Strand.

Der Strand selber war uns dann zum längeren Verweilen aber zu voll und zu rummelig: Sonnenanbeter, Familien, Surfer, Muskelprotze, weitere Sportler und japanische Touristen.

Manly Beach

Dann ging es zum Fair Day in den Viktoria Park. Es handelt sich hierbei um eine Art Picknic, Party oder Straßenfest im Park zur Einstimmung auf die Pride-Woche und den Mardi Gras (das Gegenstück zum CSD in Berlin). Viele Stände, mehrere Bühnen und ein grooooßer Picknic-Park luden die Feierwilligen ein. Einige Sachen waren anders als in Berlin beim Straßenfest, aber im Großen und Ganzen war es ähnlich – und die schwulen Männer scheinen sich weltweit nicht zu unterscheiden, ein sehr globalisiertes Völkchen.

Vor einer der Bühnen im Park – angeblich sollen immer mehr als 80.000 LGBT-freundliche Besucher kommen. Wir können nur sagen, dass es sehr viele waren.

Gerade in Sydney, wo schon so auf der Straße Männer oben ohne und Frauen in sehr, sehr knappen Miniröcken rumlaufen, präsentierten einige Besucher, was sie sich in harter, wohl täglicher Arbeit geschaffen haben.

Wieder ein Foto von Matthias mit dem Handy aufgenommen – mit meiner Spiegelreflex kam ich mir für solch eine Aufnahme zu voyeuristisch vor.

Und eigentlich wollte ich das Bild von gestern nicht veröffentlichen, da wir schon in Auckland und Wellington so viel Regenbogen im Blog hatten, aber nun muss ich es, wegen einer schönen Geschichte drum herum doch zeigen.

Mit diesen drei Buchstaben ca. 1,5 Meter hoch an der Wand des Ankunftgates im Flughafen Sydney wurden wir begrüßt. Da waren wir schon sehr, sehr überrascht, dass Sydney sich so tolerant und offen gleich zu Beginn zeigt. Und ich war ein weiteres Mal beschämt, welche Kommentare es in Deutschland von verstockter Seite diesbezüglich gibt.

Neben diesen Symbolbuchstaben gab es noch eine Art „Rainbow-Meetingpoint“ und einen sehr großen und langen Regenbogen-Zebrastreifen vorm Flughafengebäude. UNDENKBAR in Deutschland, auch in Berlin. Heute trafen wir „des Rätsels Lösung“.

MitarbeiterInnen des Flughafens von Sydney mit der Chefin der Aktion (rechts) und Matthias kennt ihr ja 😉 .

Vor einem Zelt wurden wir angesprochen, ob wir nicht ein „wildes Bild“ vom Airport-dingens (hier versagte mein Englisch) haben wollten. Wir verneinten höflich und gingen weiter, da fiel mir aber wieder der besondere Empfang gestern am Flughafen ein und ich zeigte eines unserer Fotos.

Welch Freude, sofort wurden wir mit der Macherin der Aktion bekannt gemacht und sie erklärte uns, wie es zu all dieser ganz neuen Symbolik kam. Dieses Jahr sponsert der Flughafen Sydney zum ersten Mal den Mardi Gras und sie war beauftragt, auch am Flughafen Symbole für eine offene, diskriminierungsfreie Gesellschaft zu setzen. Mit Begeisterung stellte sie nun fest, dass wir genau diese Wirkung bestätigen konnten. Ein wirklich schöner Zufall und vielleicht können wir ja auch hoffen, dass bald am BER den Besuchern schon gezeigt wird, hier geht es bunt, tolerant und offen zu – es bleiben noch einige Monate Zeit bis zur Eröffnung!

Das Foto möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten… es ist ein kleines Video geworden.

Ein Gedanke zu „Sommertag in Sydney

  1. Klingt toll und es ist ein süßes Video…
    Bei Manly Beach hatte ich wohl eine klitzekleine Info vergessen, fällt mir auf…aber wäre eh nur für längeren Aufenthalt von Bedeutung gewesen 😇

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