Blue Mountains oder viel Nebel

Schon lange von Deutschland aus gebucht, ging es heute mit einer Gruppe in die Blue Mountains. Zum ersten Mal in diesem Sabbatical haben wir dabei den Altersdurchschnitt deutlich gesenkt. Mit 8 Leuten und Tourguide absolvierten wir so etwas wie ein Standardprogramm. Das konnten wir daran feststellen, dass immer nach uns noch mindestens 6 weitere, größere Reisegruppen an den Orten ankamen.

Ein Wallaby-Baby erwartete uns gleich zu Beginn des Wildlife-Parks – aber wohl eher, weil Touristen hier gewöhnlich Futter an die freilaufenden Tiere verteilen.

Der erste Halt war in einem Vorortzoo von Sydney, dem Featherdale Wildlife Park. Dort gab es ausschließlich einheimische Tiere zu sehen und natürlich als Highlight Koalas.

Ein Koala schläft am Tag knapp 18 Stunden und den Rest der Zeit frisst er. Dieser ist in wohl eher dabei zu schlafen.

Leider war der Zoo meist so wie bei uns in den 80er Jahren mit viel Zaun und wenig gestalteten Gehegen, aber immerhin auch freilaufenden Wallabys und Kängurus.

Entspannt auf dem Sitzsack ausruhen… oder selber Sitzsack sein??? Ein Wallaby (oder kleines Känguru), dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe.

Der Tierpark hatte besonders viele verschiedene Vögel zu bieten, die allerdings in wirklich überalterten Vollieren präsentiert wurden.

Dieser Molukkenibis kommt auch außerhalb des Zoos überall in Sydney und war nur ein nach Futter gierender Gast.
Was ein bunter, kleiner Vogel: die Gouldamadine aus der Gattung der Prachtfinken.

Die nächste Station war der kleine Ort Leura, um Mittag zu essen und ein wenig nach Souvenirs Ausschau zu halten. Leider fiel dies sprichwörtlich ins Wasser, denn nachdem es bereits bedenklich zugezogen war, öffneten sich dort für ca. 15 Minuten die Schleusen und ein Wolkenbruch ging nieder.

Der eigentliche Zweck des Ausflugs war ein Blick in die Täler der Blue Mountains und auf die Gesteinsformation „Three Sisters“. Aber daran war nun gar nicht mehr zu denken, aus den Wäldern stieg der Nebel so geballt auf, dass wir kaum mehr als ein paar Baumkronen sehen konnten.

Der Nachmittag sollte dann mittels verschiedener Gondel- und Drahtseilbahnen und kurzen Buschwanderungen zum Höhepunkt werden, aber auch hier leider kein Durchblick. Bei Sichtweiten von unter 15 Metern konnten wir nur viel Grau sehen. Irgendwann musste uns das Wetterglück ja verlassen.

Hier ein Selfie von Matthias aufgenommen, während wir mit der steilsten Bahn der Welt fuhren. Im Winkel von 52° (128 % Gefälle) rasten wir nach unten durch den Urwald.
Aber 30 Minuten vor Abfahrt riss der Nebel und die Wolkendecke doch noch auf, und wir hatten einen Blick in die Urwaldtäler mit ihren unzähligen Eukalyptusbäumen.

Übrigens von den vorhergesagten verkohlten Wäldern fast keine Spur. Ein ganz paar braune Stellen konnten wir entdecken – wie von uns eigentlich erwartet, haben die Medien einmal wieder total übertrieben und verzerrt berichtet. Auch auf dem Weg sahen wir eigentlich keine wirklichen Brandschäden im Umfeld von Sydney. Allerdings bestätigte der Guide uns, dass es auch in den Blue Mountains viel gebrannt hat. Er sagte aber auch, dass es katastrophal für die Tourismusbranche war, dass so viele, ausschließlich schreckliche Bilder in die Welt gesendet wurden. Die Zahl der Touristen muss sehr stark zurückgegangen sein, nun auch noch verstärkt dadurch, dass seit 3 Wochen keine Chinesen mehr ins Land kommen dürfen.

Die ersten Stufen des viel, viel größeren Katoomba Wasserfalls, den wir aber nur ganz kurz zum Schluss sehen konnten – vorher war da nur grauer Nebel.

Die Rückfahrt über den Olympic Park beendeten wir mit eine Flussschifffahrt über den Parramatta River bis zu den Quays. Dort erwartete uns dann die riesige Queen Elizabeth vor den Hochhäusern der Stadt.

Ich komme eben von der Küste, da gibt es schon wieder ein großes Schiff vor Hochhäusern…