Ein Gespür für die Weite Australiens

Nachdem wir die ersten knapp zwei Wochen immer im für Australien eher dicht besiedelten Ostküstenteil unterwegs waren, ging es heute von Halls Gap bis Adelaide über fast 500 Kilometer durchs unbesiedelte Agrarland des Südostens.

Nach dem wunderschönen Abend wollten wir „mit den Kängurus“ aufstehen und sind bereits um kurz nach 6 Uhr aufgebrochen. Und tatsächlich war die erste Stunde nach Sonnenaufgang geprägt von sehr vielen Wildtierbegegnungen auf dem Weg gen Westen.
Emus beim Frühstück auf dem Acker gestört.

Ein letzter Blick auf die Grampians im Hintergrund. Danach ging es 400 km mehr oder weniger geradeaus durch eine Landschaft wie der folgenden, nur ohne Hügel oder anderer Dinge – selbst Ortschaften waren selten.

Die große Weite lag nun vor uns.

Die Autofahrt mit nahezu gleichmäßig 100 km/h wurde eine laaaaangweilige Angelegenheit. Nur einmal kurz gab es Abwechslung am Wegesrand:

Mehrere Bäume voller Kakadus direkt an der Straße – wie weiße Blüten im toten Holz.

Kurz vor Adelaide kamen wir dann durch das „deutsche Örtchen“ Hahndorf. Die erste Siedlung deutscher Aussiedler im Jahre 1839 gegründet. Heute ist es ein (Rentner-)Touri-Ort besonders für die nahen Großstädter mit der Idee etwas deutsches Essen und deutsche Tradition zu erleben. Naja – alles etwas zu rummelig und mit den deutschen Wurzeln hat das dort nur noch wenig zu tun. Nachdem wir so etwas schon in Chile oder auch den USA gesehen hatten, waren wir ziemlich enttäuscht.

Ein ganz wenig Idylle konnte man an einigen Stellen finden – aber wenigsten gab es überall Sauerkraut 😉 .

Wir waren dann rechtzeitig in Adelaide, um in der fünftgrößten Stadt Australiens noch einen Stadtbummel mit Souvenireinkauf zu machen. Matthias erste Bemerkung beim Betreten der Fußgängerzone: Es sieht hier aus wie in Hannover! (Das war wohl eher kein Kompliment.)

Jenseits der Einkaufszone findet man in Adelaide aber schöne Häuserzeilen und Parks.
Das Angebot an Cafes, Bars und Restaurants ist im Innenstadtbereich besonders dicht und vielfältig. Der erste Eindruck hat wohl etwas getäuscht.

Adelaide trägt außerdem den Beinamen „festival city“, weil hier über das Jahr verteilt fast ununterbrochen Festivals der unterschiedlichsten Art stattfinden. In dieser Woche läuft das große Fringe Festival. Wir haben schon mal eine kleinere Veranstaltung besucht:

Wir im Luminarium: DAEDALUM – eine Licht, Musik und Raum Erfahrung in aufgeblasenen PVC-Blasen. Eine schöne Abwechslung nach den eintönigen 5 Stunden auf der Landstraße.

Ein Abendspaziergang rund um die Kulturstätten der Stadt hat uns Lust auf mehr gemacht, so dass wir uns schon auf morgen freuen.

Die Art Galerie of South Australia

2 Gedanken zu „Ein Gespür für die Weite Australiens

  1. also, bei eurem foto aus dem daedalum (darf ich das später für meinen lateinunterricht nutzen? *smile*) musste ich ja eher an wochenendgestaltung denken *hüstl*… und die bilder aus adelaide erinnern mich auch tatsächlich an hannover. komisch, wie schnell man sich sowas einreden lassen kann. euch weiterhin viel spaß und tolle emutionale eindrücke!
    p.s.: douzepoints pour la lithuanie (oder ist das schon zuviel spoileralarm?)

    1. Da kannst du mal sehen wie KUNSTFERTIG wir unsere Reise gestalten. Übrigens nach unseren 48 Stunden in Adelaide halten wir es gar nicht mehr für Hannover – nur der Entree zum „Shopping District“ strahlt noch diesen „Charme“ aus. Wir freuen uns nun auf Perth und erwarten gespannt neue Assoziationen. Liebe Grüße an euch beide und eine entspannte Wochenendgestaltung 😉

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