Auf der Kante des Kings Canyon

Der Tag begann wie der gestrige endete: mit Nieselregen in einem Hotelzimmer am Roadhouse des Kings Canyons. Aber das ungewöhnliche Wetter hatte für die geplante, dreistündige Wanderung auch einen großen Vorteil, wir mussten nicht schon um 6 Uhr aufbrechen, um vor der Mittagshitze auszuweichen.

Der Kings Canyon im Watarrka-Nationalpark ist geprägt von unterschiedlichem Sandstein in sehr verschiedenen Lagen und beeindruckenden Formationen.

Zu unserer Überraschung fanden wir auf den Wegen oben auf der Kante der Felswände sehr viele kleine Frösche, die die Feuchtigkeit wohl besonders genossen haben.

Der Centralian Tree Frog – Litoria gilleni – nur knapp 3 cm groß mit grooooßer Sprungkraft und kommt ausschließlich in diesem Gebiet vor.

Die Wanderung war selbst bei Nieselregen wunderschön. Die Landschaft der Sandsteinfelsen, das Rot des Outbacks, die überall austreibenden Pflanzen und Blüten, da machte der fehlende Sonnenschein und blaue Himmel fast nichts mehr aus.

Am Ende des „Garten Edens“ lag ein großer, stiller See – wohl einzige stabile Heimat der kleinen Frösche.

Die Wanderung führte durch kleine, enge Schluchten und hoch über die anliegenden Täler, dazu immer eingerahmt von dem beeindruckend geformten Sandstein.

Roter Sandstein und frisches Grün
Mit blauem Himmel wäre manches Foto sicher noch schöner.

Der Canyon ist sicher nicht mit den großen Canyons in Amerika zu vergleichen, aber direkt an der senkrecht abfallenden Kante 100 Meter in die Tiefe zu schauen war auch beeindruckend.

Blick in den Kings Canyon
Der Blick über die Sandsteinfelsen in das (ungewöhnlich) grüne Outback – sicher ein Anblick der sich nicht so häufig bietet.

Die Wanderung hier am Kings Canyon Rim zählt für uns zu unseren Top 10 Wanderungen überhaupt. Wir sind so froh, dass wir den Gedanken sie wegen des Wetters auszulassen, nicht weiter verfolgt haben.

Überall kleine Blumen mit ungewohnten Blüten und in vielen Farben.

Die anschließende Fahrt knapp 500 km durchs Outback bei dauerhaftem Nieselregen mit zweimal Abbiegen und drei Überholvorgängen war das einsamste, was wir bisher je bei einer Reise erlebt haben.

Regenstimmung

Nun sind wir in Alice Springs angekommen, einer 25.000 Einwohner zählenden, ziemlich ungewöhnlichen Stadt fern von jeder anderen größeren Ortschaft mitten im Outback. Eigentlich wollten wir hier versuchen, dass Geburtstagsgeld von Matthias 50. einzulösen und zum Sonnenuntergang eine Ballonfahrt zu buchen. Wir sind so froh dies nicht im Voraus gemacht zu haben: aufgrund des Wetters wäre auch diese Veranstaltung abgesagt worden und im Internet hatten wir einige „Horrorstories“ über die Probleme bei der Erstattung von Geldern für solche Touren gelesen.

Dies sind die Kilometerangaben zu den nächstgelegenen Städten , wobei Kulgera 50, Tennant Creek 3.000 und Ayers Rock Resort 1.800 Einwohner haben. Hier ist man wirklich im NICHTS

Und zum Abschluss ganz besonders wichtig: Herzlichen Glückwunsch Simon!!! Wir hoffen, du hast hoch über Berlin eine schöne Feier.